Die Zeit der Stille als Zeit der Besinnung – das ist für die christliche Tradition kein neuer Gedanke. In den vergangenen Monaten gewann er jedoch eine ganz brisante Aktualität. Selbstredend waren die Wochen des Corona-Lockdowns eine intensive Krisenzeit, wie sie seit langem unvorstellbar war. Hinter sorgfältig verschlossenen Vorhängen griffen landauf, landab wohl in unzähligen Wohnungen und Häusern Ängste und Depressionen um sich. Auch Tagungshäusern und Diskussionsrunden fehlte immer mehr die notwendige Luft zum Atmen. Viele von ihnen verlagerten die Gemeinschaft ins Netz. Zoom-Seminare und Online-Andachten schufen eine Nähe, die es in der realen Welt nicht mehr geben konnte. „Die Erde wehrt sich“: Unter diesem Titel fassten die Theologen Klara Butting und Gerard Minnaard zwölf „Besinnungen in besonderen Zeiten“ zusammen. =>