Leidender – Liebender – Leitstern

Gotische Plastik, um 1300. Sog. “Roettgen-Pieta”. Holz. Bonn, Rheinisches Landesmuseum.Hat das Lied „O Haupt voll Blut und Wunden“ nicht schreckliche Inhalte? Es beschreibt besonders drastisch das qualvolle Sterben Jesu am Kreuz. Als ob es nicht schon genug in dieser Welt gäbe! Jesu Leiden soll dann noch „ich selber“ verschuldet haben! Was aber hat uns dieses Lied heute noch zu sagen? Eine Spurensuche zum 500. Gesangbuch-Jubiläum: Reimt sich „Freuden“ auf „Leiden“? Diese Zusammenstellung wirkt durchaus gewagt – nicht nur mit Blick auf die unterschiedlichen Doppelvokale. Es klingt auch innerlich völlig überdreht. =>

Bitte um Geduld und Kraft

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Herr gib mir Geduld – aber zackig!“ Seit Jahren nutze ich diese Kaffeetasse, die mir eine Kollegin schenkte, in der Redaktion. Nur im Moment nicht. Denn leider arbeite ich gerade von zu Hause. Ich bin nur mit Krücken unterwegs, da ich gerade eine Operation am Zeh hinter mir habe. Dank Internet muss ich mich gar nicht mehr auf den Weg in die Redaktion machen, der für mich nun so mühsam wäre. Trotzdem würde ich meine Krücken am liebsten entnervt in die Ecke pfeffern. Denn mit ihnen geht alles so viel langsamer und mühevoller. Und selbst ein zweiter Zeh benötigt vier lange Wochen, bis der Knochen wieder zusammengewachsen ist. Damit alles gut verheilt, darf ich gerade nur ein klein wenig die Ferse belasten. Das hätte ich nicht gedacht, dass ein Zehchen mich so aus dem Alltag holen kann! Nun also ein Intensivkurs in Geduld! =>

Ohne Luft keine Kraft

Teilnehmende am Treff der Rangau-Klinik. Rechts: Marion Webert. Foto: BoréeZwei Jahre dauerte es, bis Marion Laurenz ihre Diagnose erhielt: 2009 erlitt sie einen massiven allergischen Schub, so dass ihr die Luft wegblieb. Dies ganz buchstäblich: Ihre Atemnot wurde zunächst einer Grippe zugeschrieben. Erst im August 2011 erhielt sie ein Atemgerät mit Flüssig-Sauerstoff. Endlich stand die Diagnose. Fünf Jahre lang musste sie das Gerät ständig benutzen, inzwischen zum Glück nur noch nachts „oder wenn ich einen Schub bekomme“. Sie weiß nun meist auch, was ihre Allergie verursacht: Topfpflanzen etwa. Sie sind bei ihr tabu. Inzwischen leitet sie die monatliche Kaffeetafel in der Rangauklinik der Diakoneo bei Ansbach: Dort können sich Betroffene austauschen. Längerfristig von Atemgeräten abhängig zu sein, das bedeutet eine besondere Herausforderung. … =>