Überfremdung, Dankopfer oder Austausch?

Fast drei Jahrhunderte und der ganze Weltkreis sind auf wenigen Quadratmetern vereint: Das Rummelsberger Diakoniemuseum hat die neue Ausstellung „Ferne Nächste“ im Diakoniemuseum in Rummelsberg eröffnet. Ein Berg an klobigen Koffern und Reisekisten zieht die Gäste in die Ausstellung hinein. Es sind originale Gepäckstücke der Missionare, mit denen sie in alle Welt unterwegs waren. Was hatten die ausgesandten Missionare und Diakonissen, Ärztinnen und Piloten im Gepäck? Die christliche Botschaft sicher. Daneben aber auch umfangreiche medizinische Kenntnisse und umfassende Hilfsbereitschaft. Im Untertitel vermeidet die Schau bewusst das Wort „Mission“, sondern präsentiert „Weltweite Diakonie aus Bayern“. =>

Tastende Schritte bewegen Reli-Unterricht

Zögerlich und beschwingt zugleich scheint sie ihre Plattform zu verlassen. Die Skulptur „Fortschritt“ findet sich am Religionspädagogischen Zentrum (rpz) in Heilsbronn. „Eine Frau in Bewegung. Der eine Fuß noch gehalten auf der eingegrenzten Fläche – der andere Fuß bereits im Bereich der neu ge-wonnenen Freiheit“, so deutet Direktor Klaus Buhl dieses Kunstwerk. Er fügt hinzu: „So geht es uns im Moment auch in den Schulen. Tastende Schritte zwischen digitaler Unterrichtsversorgung und reduzierter Präsenz im realen Klassenzimmer.“ Während der Zeit des Corona- Lockdowns hat das Religionspädagogische Zentrum eine umfangreiche Sammlung von Arbeitsblättern, Filmlinks und kreativen Impulsen für eine digitale Religionspädagogik aufgebaut. Unter https://www.rpz-heilsbronn.de ist sie geordnet nach Schultypen und Verwendungsmöglichkeiten … =>

Dichter zwischen den Zeiten

Direkt an „seiner“ Straße liegt die Volkshochschule Ansbach. Zufall? Dem Dichter Johann Peter Uz lag die Bildung ganz besonders am Herzen. Vor genau 300 Jahren, am 3. Oktober 1720, erblickte er das Licht der Welt.  Wie viele andere Denker seiner Epoche beeindruckte auch Uz das Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755 tief. Warum kann ein allmächtiger und gütiger Gott ein so gewaltiges Unglück wie das Erdbeben von Lissabon zulassen? Warum überdies zu Allerheiligen? Und wieso waren gerade Kirchen dem Beben zum Opfer gefallen, aber das Rotlichtviertel verschont geblieben? Gelehrte wie Voltaire, Kant und Lessing diskutierten diese Fragen. Auch Johann Peter Uz gestaltete seine poetische „Theodicee“. =>

Glaubenskrise oder Glaubensvertiefung?

Die Zeit der Stille als Zeit der Besinnung – das ist für die christliche Tradition kein neuer Gedanke. In den vergangenen Monaten gewann er jedoch eine ganz brisante Aktualität. Selbstredend waren die Wochen des Corona-Lockdowns eine intensive Krisenzeit, wie sie seit langem unvorstellbar war. Hinter sorgfältig verschlossenen Vorhängen griffen landauf, landab wohl in unzähligen Wohnungen und Häusern Ängste und Depressionen um sich. Auch Tagungshäusern und Diskussionsrunden fehlte immer mehr die notwendige Luft zum Atmen. Viele von ihnen verlagerten die Gemeinschaft ins Netz. Zoom-Seminare und Online-Andachten schufen eine Nähe, die es in der realen Welt nicht mehr geben konnte. „Die Erde wehrt sich“: Unter diesem Titel fassten die Theologen Klara Butting und Gerard Minnaard zwölf „Besinnungen in besonderen Zeiten“ zusammen. =>