Für ihn war es keine Überraschung – jedenfalls nicht rückblickend. Brigadegeneral Gerhard Klaffus benannte für die Jahre 2014 und 2022 Faktoren in Westeuropa, die den Eindruck von Schwäche und eines Kreisens um sich selbst hinterlassen konnten. Damit setzte er in seinem Vortrag vor der Konferenz der Evangelischen Militärseelsorgenden in Nürnberg Akzente. Vor acht Jahren griff Putin den Donbass und die Krim an sowie Anfang 2022 den Rest der Ukraine. Erinnern wir uns … =>
Kirche muss stören und sich einmischen
Mit Gottesdienst und Empfang ist am Sonntagabend in Augsburg die Frühjahrstagung der bayerischen evangelischen Landessynode eröffnet worden. Die bayerische Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner rief in ihrer Predigt in der evangelischen St. Ulrichskirche das hohe Armutsrisiko auch in Bayern in Erinnerung. Derzeit sei jede vierte Frau im Rentenalter im Freistaat von Armut betroffen, ebenso wie jedes fünfte Kind, sagte sie. Die Kirche muss auch nach Überzeugung von Synodenpräsidentin Annekathrin Preidel und Landesbischof Christian Koppe eine heilsame Unruhestifterin sein … =>
Zur „Ruhe in den Kriegswirren“ verhelfen
„Wir wollen nicht nur einen Platz schaffen, an dem Menschen leben können, sondern Gemeinschaft gründen.“ So umreißt Pastor und Synodalpräsident Alexander Gross von der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU) in Odessa sein Engagement. Er betreut nicht nur Evangelische in dieser Hafenstadt, sondern ist auch für die gesamte Region zuständig. Zur Eröffnung der Aktion Fastenopfer „Füreinander einstehen in Europa“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern war Pastor Gross Mitte März nach Regensburg gekommen. Denn die Spendensammlung steht in dieser Passionszeit unter dem Motto „Aufbau Ukraine … schon jetzt“… =>
Minderheiten bereichern kulturelles Mosaik
„Das Besondere an den Hilfsprogrammen ist, dass sie überkonfessionell und überreligiös sind“, berichtet Kirchenrat Hans-Martin Gloël dem Sonntagsblatt. Noch Ende Februar war er als Ökumene-Referent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern vor Ort bei einer Hilfskonferenz in der nordirakischen Stadt Dohuk. Wegen schwieriger Wetterbedingungen am Flughafen dort konnte er erst einen Tag später heimkehren als geplant. Vor allem die Christen, die im Nordirak geblieben sind oder wieder in ihre alte Heimat zurückkehren, erhalten Mikrokredite zwischen umgerechnet 2.500 und 10.000 Euro. Wenn die Rückzahlung im vereinbarten Rahmen geschieht, können die Menschen das letzte Viertel der Unterstützung behalten … =>
Vertrauen auf gerechte Teilhabe stärken
Die Lebenswelt auch russlanddeutscher Jugendlicher zu akzeptieren, das sieht Tobias Graßmann als Gegenmittel gegen viele Aggressionen oder den Rückzug in getrennte Räume. Der promovierte Theologe ist Pfarrer in Würzburg-Heuchelhof mit einem hohen Anteil von Deutschen aus der Ex-Sowjetunion. Von seinen Erfahrungen in der Gethsemane-Gemeinde berichtete er bei der Wochenendtagung „Populismus, Extremismus und christlicher Glaube – wohin entwickeln sich Gesellschaften und Kirchen in Mittel- und Osteuropa?“ in der Bildungs- und Begegnungsstätte Heiligenhof bei Bad Kissingen. Ausgerichtet haben sie der Evangelische Freundeskreis Siebenbürgen e.V. und das Gustav-Adolf-Werk e.V. =>
Kirchen als Ort für Begegnungen ausbauen
Wahlen verändern die Gesellschaft. In Polen genauso wie in Rumänien. Darüber berichteten Gesandte aus den dortigen Evangelischen Minderheitenkirchen. Die Juristin Ewa Sliwka kam als Direktorin der Kirchenkanzlei der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zu der Kissinger Tagung „Populismus und christlicher Glaube“. Sie erzählte dort von der Spaltung der Gesellschaft zwischen den „zwei führenden und auch gegensätzlichen Weltanschauungen, nämlich eine konservative und eine liberale“. Wie tief dieser Riss ist, zeigte sich besonders vor der Wahl im Herbst 2023: Im Vorfeld wurde darum äußerst emotional gerungen. =>
Zusammenhalt im Glauben gegen den Hass
Sie stellten sich vor die Kinder und gaben ihr Möglichstes, um sie abzulenken: Als 2011 „eine tausendköpfige Menge Hassparolen schreiender Mitbürger auf die Roma zumarschierte“ versuchten Pfarrer Mikuláš Vymetal und weitere Seelsorgende einzugreifen. So erinnert er sich gegenüber dem Sonntagsblatt. Vymetal ist Pfarrer bei der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien, einer Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In Deutschland waren diese Unruhen in unserer Nachbarschaft kaum wahrgenommen. =>
Dank, Motivation, Aufbruch
Er ließ den Funken der Begeisterung überspringen: „Mr. Joy“ alias Karsten Strohhäcker faszinierte die rund 1.200 Kirchenvorstände im Nürnberger Messezentrum. Seine Leuchtstäbe kreisten in allen Farben des Regenbogens. Der Künstler und studierte Theologe gab so den Glanz des Segens weiter: Zum krönenden Abschluss formten seine umherwirbelnden Zauberstäbe gar das Logo des Evangelischen Landeskirche in Bayern, den Aufruf zur Kirchenvorstandswahl im vergangenen Herbst und die Taube des Heiligen Geistes. „Auch eine Glühbirne leuchtet nicht aus sich heraus“: Unter diesem Gedanken konnten die Kirchenvorstände aus ganz Bayern wenige Wochen nach ihrer Einführung zum Ersten Advent ihren Weg beginnen. Alte Hasen waren genauso gekommen wie Neulinge. Es musste sogar eine Warteliste eingerichtet werden. =>
Glücksmomente in grauem Winteralltag
„Damit du auch weißt, wie schön du bist.“ Mit diesem Zuspruch schmückten die Rothenburger Klinikclowns, Heimleiterin Denise Hoffmann mit einem glänzenden Tuch. Nicht genug damit: Sie wurde auch gleich noch begossen, „damit deine Schönheit weiterwachsen kann“ . Im Bürgerheim des Rothenburger Spitalhofs sind die Clowns Frau Funkel und Herr Zickzack – alias Ursula Memhardt und Peter Baummüller – alle drei Wochen einen ganzen Nachmittag lang unterwegs, um die Senioren dort zu beglücken. Ohne ihre Masken sind sie auch seit langem im örtlichen Hospizverein engagiert. Mit einem besonderen Mitbringsel erwärmen sie die Herzen … =>
Unterwegs nach Bethlehem
„Der Weg wird sich zeigen!“ Da ist sich Gerlinde Tröbs sicher. Die langjährige Referentin am Religionspädagogischen Zentrum (RPZ) Heilsbronn sieht bereits jetzt den Beginn vieler Veränderungen in den Weiten des Religionsunterrichts. Die Stellen für die Arbeit mit Jugendlichen umfassen zunehmend ganze Regionen: Religionspädagoginnen oder Katecheten müssen ihren Auftrag zwischen immer mehr Gemeindehäusern und Schulen eines Dekanats oder einer Region ihrer heimischen Großstadt aufteilen. Der Ganztagesbereich in Schulen wird ausgebaut: Lassen sich da nicht Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen auch im gesellschaftspolitische Bereich unter religiösen Fragestellungen anbieten? Und wie sieht es mit dem ökumenischen Religionsunterricht aus? =>