Achtung Nebenwirkungen! Einwurf zur Impfdebatte

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Ja, der Impfstoff kann Nebenwirkungen haben“, so tönt es auf Französisch von den Plakatwänden in unserem Nachbarland. Großformatig ist da ein Paar zu sehen, das sich innig küsst. Dazu steht: „Mit jeder Impfung geht das Leben weiter – lassen Sie uns impfen.“ Das hat Format! Und das nicht nur zum Valentinstag. Es lässt sich gar nicht mit der deutschen Impfkampagne vergleichen. Als ich von den entsprechenden Vorschlägen der Bundesregierung hörte, war mir eher zum Heulen zumute. Doch wie kann für uns gewissenhaftes Leben weitergehen? =>

Editorial: Ermutigung gegen Härte der Hoffnungslosen

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Du, lass dich nicht verhärten / In dieser harten Zeit. / Die allzu hart sind, brechen / Die allzu spitz sind, stechen / Und brechen ab sogleich.“ Aus einer ganz anderen Epoche scheinen diese Zeilen der „Ermutigung“ Wolf Biermanns zu stammen. 55 Jahre sind sie alt. Was gehen sie uns an? Leben wir nicht ebenfalls gerade in einer besonders rauen Zeit? Die Pandemie erscheint immer bedrohlicher als „ein Schrecken ohne Ende“. Die Zahl der Corona-Opfer steigt in der dritten Welle mehr und mehr. Auf der anderen Seite die Armut gerade bei den Schwachen.  =>

Corona als „Brandbeschleuniger“ für Neues

Digitale Gottesdienste aufgrund der Corona-KriseViel Digitales, wenig Analoges, manchmal etwas Hybrides – so lässt sich das vergangene Corona-Jahr in vielen Kirchengemeinden gut zusammenfassen. Dass in der „Zwangs- Digitalisierung“ auch Chancen für die Kirchen liegen, zeigen die ersten Ergebnisse der CONTOC-Studie („Churches Online in Times of Corona“), die nun bei einer Online-Tagung vor gut 200 Interessierten vorgestellt wurden. Federführend mit daran beteiligt ist die Würzburger Religionspädagogik-Professorin Ilona Nord: Die Studie sei „von kirchenhistorischer Bedeutung“, sagte sie – mit weiter internationaler Beteiligung sowie einem breiten ökumenischen Ansatz. =>

Enge Gemeinschaft trotzt Geldsorgen

Die 94-Jährige in einem Amsterdamer Pflegeheim stammt ursprünglich aus Deutschland. Natürlich spricht sie fließend Holländisch, da sie beinahe ihr ganzes Leben in den Niederlanden verbracht hat. Vielmehr: Sie sprach es. Denn die Demenz brachte auch das Vergessen der Sprache. Es bleibt ihr nur noch die Muttersprache Deutsch. Niemand im Altenheim kann sich mit ihr verständigen. Ihre Kinder leben längst wieder in Deutschland – weit entfernt von den Niederlanden. Da wandte sich das Pflegepersonal an die Deutsche Evangelische Gemeinde vor Ort. So berichtet es Michael van der Werf bei intensiven Telefonaten mit dem Evangelischen Sonntagsblatt. Als Vorsitzender des Kirchenrates ist er bei der Deutschen Evangelischen Gemeinde (DEG) engagiert. =>

Glaubenskrise oder Glaubensvertiefung?

Die Zeit der Stille als Zeit der Besinnung – das ist für die christliche Tradition kein neuer Gedanke. In den vergangenen Monaten gewann er jedoch eine ganz brisante Aktualität. Selbstredend waren die Wochen des Corona-Lockdowns eine intensive Krisenzeit, wie sie seit langem unvorstellbar war. Hinter sorgfältig verschlossenen Vorhängen griffen landauf, landab wohl in unzähligen Wohnungen und Häusern Ängste und Depressionen um sich. Auch Tagungshäusern und Diskussionsrunden fehlte immer mehr die notwendige Luft zum Atmen. Viele von ihnen verlagerten die Gemeinschaft ins Netz. Zoom-Seminare und Online-Andachten schufen eine Nähe, die es in der realen Welt nicht mehr geben konnte. „Die Erde wehrt sich“: Unter diesem Titel fassten die Theologen Klara Butting und Gerard Minnaard zwölf „Besinnungen in besonderen Zeiten“ zusammen. =>

Editorial: Rücksichtnahme gegen Gewohnheit?

Jetzt begann also die Schulzeit auch in Bayern wieder. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die ersten Klassen geschlossen werden, weil die Kinder verschnupft und verhustet sind! Die Erkältungen werden sicher bald grassieren – fielen sie doch im Frühjahr weitgehend aus, da die Erreger jeglichen Infekts Abstandsregelungen nicht mögen!  Es ist jedenfalls von Vorteil, dass die Schüler und Schülerinnen jetzt erst einmal auch im Unterricht Masken tragen sollen. Das vermindert das Risiko von Ansteckungen ja ganz offenbar. Dies ist wichtig, obwohl viele Eltern nach Einschätzung des Bayerischen Elternverbandes (BEV) schon jetzt verschnupft sind und dagegen Sturm laufen. Zusammen mit dem Verband halte ich diese Reaktion für überzogen. Die Maske ist ja wohl die einfachste Form der Rücksichtnahme!  =>

Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe

„Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ Unter dieses Lutherzitat stellte Kirchenrat Wolfgang Schürger seinen einführenden Vortrag. Das Evangelische Bildungszentrum Bad Alexandersbad hatte zu einem Webinar „ressourcenleichter leben“ geladen, das Heidi Sprügel organisierte. Die Corona-Krise hat uns zum Nachdenken darüber gebracht, was wir wirklich brauchen, so der Beauftragter für Umwelt- und Klimaverantwortung der Landeskirche. Da gehe es sicher um viele materielle Güter bis hin zu dem viel zitierten Toilettenpapier, aber genauso um finanzielle, soziale oder berufliche Sicherheiten.  In der Exodus-Geschichte diskutiert allein schon die Manna-Geschichte den Sicherheitsgedanken. =>

Wohin der Pfingsthauch weht

Sonnenkringel flirren auf dem dunklen Samt des Waldsees. Ihr Funkeln zieht Kreise – im Takt meiner Bewegungen. Oder spiegelt es den Atemhauch des Windes, der durch die Weiden streicht? Wende ich mich um, tauche ich mitten durch die Äste – ohne sie zu spüren. Denn es ist das Spiegelbild der Bäume, die den See im Hintergrund umrahmen. So nutzte ich Himmelfahrt zum Atemholen – nur zwei Fahrradstunden von zu Hause entfernt. Dieser Feiertag lenkte unser Augenmerk nach oben.  Pfingsten weitet erneut den Blick. Zumindest für diejenigen, die bislang im Zuge der Corona-Krise Angst um ihren Sommerurlaub im Süden haben mussten, besteht Hoffnung. =>

Heime und Helfende in der Corona-Krise

Abschied zu nehmen – das soll bleiben. Wenn ältere Menschen in Senioren- und Pflegeheimen im Sterben liegen – dann sollen die Angehörigen kommen dürfen – unter strikten Sicherheitsvorkehrungen. Ansonsten bleibt etwa der Hospizdienst Rothenburg mit den Menschen in Heimen durch indirekte Formen, per Post, E-Mail oder Skype in Kontakt. Jetzt in Corona-Zeiten gilt in Kliniken, Senioren- und Behinderteneinrichtungen ein generelles Besuchsverbot. Veranstaltungen und Beschäftigungsangebote sind kaum mehr möglich. Verkündigung und Seelsorge im direkten Kontakt ebenso wenig. Wie gefährlich Corona gerade in Pflegeheimen zuschlagen kann, zeigen die traurigen Ereignisse in Würzburg. =>