In Erwartung himmlischer Klänge

Orgelengel in der Breslauer St. Elisabethkirche„Merkwürdig fest“ stand die Breslauer St. Elisabethkirche im Frühjahr 1945 inmitten einer total zerstörten Innenstadt. So beschreibt es der damalige evangelische Stadtdekan in Breslau, Joachim Konrad-Bonn. Seine Darstellung druckte die „Schlesische Heimatzeitung“ erst in diesem Herbst ab. Weiter beschreibt der Stadtdekan: „Eine Zehn-Zentner-Bombe schlug durch das Dach, riss ein paar Prospektpfeifen der Orgel und das friderizianische Wappen am Königs-chor herunter und blieb als Blindgänger vor der Kanzel liegen.“ Und er fährt fort: „Wäre die Bombe, die dann sofort herausgeschafft wurde, explodiert, hätte das eine Totalzerstörung bedeutet.“ Doch so trat er bereits am Sonntag, 13. Mai 1945, wieder zum Altar … =>

Engel, Endzeitglaube und Einzelerkenntnis

Massada Herodes Festung. Foto: BoréeAuf die Ruhe folgte der Sturm: Die persische Zeit war eine Epoche des Atemholens für Juda in einer toleranten Welt. Doch setzte in der hellenistischen Zeit ab 332 vor Christus (die Jahreszahlen beziehen sich wieder auf Daten vor der Zeitenwende) mit dem anscheinend aufgeklärten Hellenismus eine Zeit der Unsicherheiten Bedrängnisse und Machtkämpfe, so Dieter Vieweger in seiner „Geschichte der biblischen Welt“. Was konnte zum Bollwerk werden? Es war aber auch eine Zeit, in der der Schutz der Engel gefragt war wie nie zuvor. Die Idee der geflügelten Gottesboten war durch die persische Religion mit geprägt. =>

Schwindelfreie und vorwitzige Engel

Engeldarstellungen alter MeisterDie Engel sind unterwegs. Gerade am Ende dieses Corona-Jahres haben uns die Himmelsboten offenbar mehr zu sagen als zu anderen Zeiten. Doch auch die weihnachtlichen Gemälde alter Meister aus der Zeitenwende um 1500 bevölkern variantenreiche Engel. Da balancieren ihre Darstellungen auch den Wandel der Vorstellungen. Was geschah da bei schwindelfreier Ansicht? Benno Baumbauer ist Leiter der „Sammlung Malerei bis 1800 und Glasmalerei“ im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Es ist nun aufgrund der Corona-Lage geschlossen. Doch Baumbauer hat in einem Zoom-Gespräch eine kleine Auswahl der alten Werke für das Sonntagsblatt vorgestellt.  =>