Beide haben auf je unterschiedliche Weise versucht, der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft das christliche Zeugnis entgegenzusetzen. Aber noch etwas verbindet die beiden: „Sie haben jenseits ihres irdischen Lebens viele Menschen inspiriert, aufgerichtet und getröstet.“ So schreibt Heinrich Bedford-Strohm in seinem Geleitwort zu dem spannenden aktuellen Buch „Wenn ich dir begegnet wäre …“. Im realen Leben haben sich Dietrich Bonhoeffer und Jochen Klepper, soviel wir wissen, nie getroffen. Doch viel verband die beiden Theologen miteinander: Beide sind geprägt von ihrer Epoche, der zunehmenden Einengung durch die Nazi-Herrschaft. Dazu standen beide im Widerstand – und doch gingen sie ganz unterschiedlich damit um. Es gibt aber sogar äußere Ähnlichkeiten zwischen ihnen … =>
Vertrauen auf gerechte Teilhabe stärken
Die Lebenswelt auch russlanddeutscher Jugendlicher zu akzeptieren, das sieht Tobias Graßmann als Gegenmittel gegen viele Aggressionen oder den Rückzug in getrennte Räume. Der promovierte Theologe ist Pfarrer in Würzburg-Heuchelhof mit einem hohen Anteil von Deutschen aus der Ex-Sowjetunion. Von seinen Erfahrungen in der Gethsemane-Gemeinde berichtete er bei der Wochenendtagung „Populismus, Extremismus und christlicher Glaube – wohin entwickeln sich Gesellschaften und Kirchen in Mittel- und Osteuropa?“ in der Bildungs- und Begegnungsstätte Heiligenhof bei Bad Kissingen. Ausgerichtet haben sie der Evangelische Freundeskreis Siebenbürgen e.V. und das Gustav-Adolf-Werk e.V. =>
Kirchen als Ort für Begegnungen ausbauen
Wahlen verändern die Gesellschaft. In Polen genauso wie in Rumänien. Darüber berichteten Gesandte aus den dortigen Evangelischen Minderheitenkirchen. Die Juristin Ewa Sliwka kam als Direktorin der Kirchenkanzlei der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zu der Kissinger Tagung „Populismus und christlicher Glaube“. Sie erzählte dort von der Spaltung der Gesellschaft zwischen den „zwei führenden und auch gegensätzlichen Weltanschauungen, nämlich eine konservative und eine liberale“. Wie tief dieser Riss ist, zeigte sich besonders vor der Wahl im Herbst 2023: Im Vorfeld wurde darum äußerst emotional gerungen. =>
Zusammenhalt im Glauben gegen den Hass
Sie stellten sich vor die Kinder und gaben ihr Möglichstes, um sie abzulenken: Als 2011 „eine tausendköpfige Menge Hassparolen schreiender Mitbürger auf die Roma zumarschierte“ versuchten Pfarrer Mikuláš Vymetal und weitere Seelsorgende einzugreifen. So erinnert er sich gegenüber dem Sonntagsblatt. Vymetal ist Pfarrer bei der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien, einer Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In Deutschland waren diese Unruhen in unserer Nachbarschaft kaum wahrgenommen. =>
Dank, Motivation, Aufbruch
Er ließ den Funken der Begeisterung überspringen: „Mr. Joy“ alias Karsten Strohhäcker faszinierte die rund 1.200 Kirchenvorstände im Nürnberger Messezentrum. Seine Leuchtstäbe kreisten in allen Farben des Regenbogens. Der Künstler und studierte Theologe gab so den Glanz des Segens weiter: Zum krönenden Abschluss formten seine umherwirbelnden Zauberstäbe gar das Logo des Evangelischen Landeskirche in Bayern, den Aufruf zur Kirchenvorstandswahl im vergangenen Herbst und die Taube des Heiligen Geistes. „Auch eine Glühbirne leuchtet nicht aus sich heraus“: Unter diesem Gedanken konnten die Kirchenvorstände aus ganz Bayern wenige Wochen nach ihrer Einführung zum Ersten Advent ihren Weg beginnen. Alte Hasen waren genauso gekommen wie Neulinge. Es musste sogar eine Warteliste eingerichtet werden. =>
Spiel mit der Liebe
Eine Frau Mitte 50 verkriecht sich in eine eigene Wirklichkeit. Zumindest während der Nacht – bis im Nebenzimmer dann ihr Mann ihre Hilfe braucht. Er ist schwer an Multipler Sklerose erkrankt: Ohne die Hilfe seiner Partnerin geht nichts mehr – auch wenn er als Schriftsteller durchaus Erfolge feiert und Preise entgegennehmen kann. Demgegenüber hangelt sich seine Frau immer noch als Tänzerin und Performerin von einem Projekt zur erneuten Förderung. Aus diesen Zutaten entwickelt Martina Hefter ihren preisgekrönten Roman über Liebesschwindel. Er hat durchaus autobiografische Züge: Auch der Mann der Autorin leidet an Multipler Sklerose, sie pflegt ihn. =>
Prächtige Kunst für problematischen Fürsten
Sie ist das größte Ausstellungsstück einer prunkvollen Schau: Die Moritzburg in Halle selbst, Sitz des örtlichen Kunstmuseums und nun der Sonderausstellung zur Frührenaissance. 1479 begann ihr imposanter Ausbau durch den jungen Ernst II., Erzbischof von Magdeburg. Als Elfjähriger kam er bereits Anfang 1475 in dies Amt. Denn er entstammte der Fürstenfamilie der Wettiner, deren Territorien an die Magdeburger Gebiete angrenzten. Damit war er der jüngere Bruder Friedrichs des Weisen (* 1463) . Da lohnt sich auch eine Beschäftigung mit ihm. =>
Glücksmomente in grauem Winteralltag
„Damit du auch weißt, wie schön du bist.“ Mit diesem Zuspruch schmückten die Rothenburger Klinikclowns, Heimleiterin Denise Hoffmann mit einem glänzenden Tuch. Nicht genug damit: Sie wurde auch gleich noch begossen, „damit deine Schönheit weiterwachsen kann“ . Im Bürgerheim des Rothenburger Spitalhofs sind die Clowns Frau Funkel und Herr Zickzack – alias Ursula Memhardt und Peter Baummüller – alle drei Wochen einen ganzen Nachmittag lang unterwegs, um die Senioren dort zu beglücken. Ohne ihre Masken sind sie auch seit langem im örtlichen Hospizverein engagiert. Mit einem besonderen Mitbringsel erwärmen sie die Herzen … =>
Wozu Hilfe führen kann
Er sollte das Land vor der Hungersnot schützen – und nutzte diese Krisenzeit, um die Bevölkerung in Unfreiheit zu stürzen. Ja, das stand überhaupt nicht in meiner Kinderbibel – auch während der Kindergottesdienste reichte die Zeit offenbar nicht aus, um bis zu dieser Episode zu kommen. Und dabei war die Geschichte Josefs – des Jungen, den die bösen Brüder in den Brunnen schmissen und dann an Händler verkauften – durchaus dort immer mal wieder Thema. Die „Zeit zwischen den Jahren“ nutzte ich, indem ich mich mit einer Gruppe in diese Geschichte versenkte. Und dabei einmal wieder feststellen konnte, dass in der Bibel so viel mehr steht als wir erinnern. =>
Vor 200 Jahren entstand die Braille-Schrift
Louis Braille erblickt am 4. Januar 1809 im französischen Ort Coupvray das Licht der Welt. Dies zunächst drei Jahre lang: Denn dann kam es zu einem Unfall in der Sattlerwerkstatt seines Vaters mit einer scharfen Ahle am Auge: Es entzündete sich, was auch auf das zweite Auge übergriff: Beide erblindeten. Doch der Junge gab sich nicht mit seinem Schicksal zufrieden: Er wollte lesen lernen wie andere auch – und nicht darauf warten, bis andere Zeit fanden, um ihm vorlesen zu können. =>