„Ich hatte den Text sofort, hatte ihn im Kopf und dann gleich aufgeschrieben.“ So beschreibt Erik Ude die Entstehung seines preisgekrönten Gedichts. Der 59-jährige Autor wohnt seit drei Jahren im Haus Altmühltal der Rummelsberger Diakonie in Pappenheim. Schon seit seiner Kindheit schreibt er gerne – am liebsten prägnante Nacherzählungen von Märchen. Viele dicke Schreibhefte hat er bereits damit gefüllt. Daneben arbeitet er aber immer auch an Gedichten. Er schreibt sie in seiner faszinierenden, fast künstlerischen Handschrift auf. Im bundesweiten Literaturwettbewerb 2020 hat es der Bielefelder Verein „Die Wortfinder e. V.“ für seinen Kalender ausgewählt. Sabine Feldwieser von den „Wortfindern“ verrät vorab: „Da das Gedicht von Herrn Ude das Jahr so schön zusammenfasst, haben wir allein für seinen Beitrag die letzte Jahreswoche reserviert.“ =>
Herzerwärmende Details im Innern
Von außen erscheinen sie schlicht – manchmal gar streng. Ihre ganze Schönheit entfaltet sich erst innen. Dort zeigen die Kirchen im Markgrafenstil unerwartete Schätze an eindrucksvollen Räumen und liebevollen Details. Jede der sorgsam geschnitzten und bemalten Figuren lohnt eine besondere Aufmerksamkeit. Ein Gesichtsausdruck, eine Handbewegung erwärmt das Herz. Von Bayreuth bis in das kleinste Bergdorf hat praktisch jede Kirche ihre Besonderheit und Tradition. =>
Wie verloren Tiere ihre Seele?
Hatten Tiere früher eine Seele? Exkommunizierte Heuschrecken oder gehängte Wölfe sprechen dafür. Was heute merkwürdig klingt, erschien den Menschen früherer Jahrhunderte durchaus vernünftig zu sein. Schließlich bedrohten die großen Räuber über Jahrtausende hinweg die Menschen, die ihnen fast hilflos ausgeliefert waren. Auch Mäuse, Heuschrecken oder Maulwürfe konnten Schrecken verbreiten. Sie konkurrierten um Nahrungsmittel. Ungezieferplagen galten über Jahrhunderte hinweg als Strafen Gottes für menschliches Fehlverhalten. =>
Auch in der Krise Ostermomente erspüren
Wie wäre es, Ängste und Sorgen tanzen zu lassen? Andreas Mäckler schlägt vor, negative Gedanken in der Fantasie auf Schilder zu bannen, mit denen kleine Soldaten aus den Ohren tanzen und sie wegtragen. Er hat seine Erfahrungen aus der Biografiearbeit (vgl. Sonntagsblatt vom 12. März 2017) schon längst vor Corona zu einem Online-Kurs „Glücksmomente“ zusammengetragen. Denn es gibt „keinen zwingenden Grund, auf Ereignisse von außen in einer vorgefassten, gleichbleibenden Weise zu reagieren. Wir können Krisen nutzen, um daraus zu lernen.“ =>
Abgrenzung und Austausch
Formte das Babylonische Exil den Glauben des Alten Testamentes im einmaligen Maße? Die Priesterschrift war in Teilen bereits im Babylonischen Exil entstanden, so Konrad Schmid zur „Entstehung der Bibel“. Später verarbeiteten die Gelehrten sie in vielen Teilen der fünf Bücher Mose. Etwa im ersten Schöpfungsbericht und in der Sintflut-Erzählung setzte sie sich intensiv mit der babylonischen Geisteswelt auseinander. Nach der Eroberung Babylons erlaubten die Perser eine Rückkehr der jüdischen Verschleppten – ja sogar der Tempel in Jerusalem konnte wieder neu errichtet werden. Ist ein Überblick zur Entstehung der Bibel mehr als eine akademische Diskussion über eine längst vergangene Zeit? Was bleibt da für das Heute? =>
Verwurzelt im Leiden
Erzählt das Richterbuch gar nicht Geschichten aus der Zeit von David und Salomo, sondern Widerstandsgeschichten nach der Eroberung Israels durch die Assyrer Jahrhunderte später? Der Alttestamentler Konrad Schmid sieht dies gerade in den Kapiteln 3 bis 9 gegeben. Dieser „Kern“ des Richterbuches ist für ihn geografisch im Nordreich verortet. Er besteht für ihn aus einer „Sammlung von Rettererzählungen aus der Assyrerzeit“ – nach 722 vor Christus. Da tragen „die Völker, die der Herr übrig ließ, damit er durch sie Israel prüfte“ (Richter 3,1), natürlich maskierte Namen. Auf Abfall Israels erfolgt die Strafe durch Eroberung – bis die Richter und Richterinnen von Deborah bis Gideon das Volk wieder zurückführen und befreien. … =>
Lässt sich der Schrecken überwinden?
Konnte der „Schnabeldoktor“ überhaupt etwas sehen? Aufgrund des eingeschränkten Sichtfeldes und schlechter Luftzufuhr war die Schnabelmaske für den Pestarzt wohl nicht sehr praktisch – auch wenn sie vor Ansteckung schützen sollte. Im westfälischen Herne macht sich eine Sonderausstellung im Museum für Archäologie auf die Suche nach Spuren zur „Pest“. Dort, im nördlichen Ruhrgebiet, zeigt sie auf, wie diese Geißel das Denken und Leben der Menschen veränderte. =>
Begnadeter Leiter und Lehrer
Sie bestellten einen Wolgemut und bekamen einen Grünewald: also viel wertvoller als erwartet. Die Gemeinde Bindlach gab diesen Altar von 1503 später nach Lindenhardt weiter, nachdem die Kirche dort von einem Brand heimgesucht worden war. Erst 1926 erkannte der Kunsthistoriker Karl Sitzmann seinen wahren Wert. Allerdings schuf Grünewald seinen Lindenhardter Altar nachweislich mit Werkzeugen, die sich der Wolgemut-Werkstatt zuordnen lassen. Grünewald muss also in jungen Jahren um 1503 enge Verbindung zu Wolgemut gehabt oder bei ihm gearbeitet haben.
Bei wem? =>
Sind Tiere oder Engel unser Vorbild?
Respekt vor anderen – und dies auf Augenhöhe. Dazu verhilft das Recht auf Religionsfreiheit. Da waren sich alle Gesprächspartner einig. Und es ist eine Blume im Strauß der anderen Grundrechte: die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gehören dazu, sonst lässt sich auch die Religionsfreiheit nicht richtig ausleben. … =>
Beim Happy End nicht „abjeblendt“?
Die Nacht des Jubels – und alles war gut? Weit gefehlt! Das zeigt sich besonders deutlich beim Fall der Mauer vor 30 Jahren. Die Entwicklungen überschlugen sich. Während viele Engagierte im Westen auf ihre neuen Verbündeten im Osten hofften und über einen dritten Weg nachdachten, stand dort die Wiedervereinigung im Vordergrund. Im Evangelischen Bildungszentrum (EBZ) Bad Alexandersbad dachte nun eine hochkarätig besetzte Wochenendtagung mit mehr als hundert Teilnehmenden zum Thema „Vorwärts – und schnell vergessen“ über „30 Jahre Einigkeit und Recht und Freiheit“ nach. Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer hatte dort viele Jahre hindurch die deutsch-deutschen Tagungen geprägt. … =>