Goldener Sonnenschein vor Herbststürmen

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernEin letztes Mal am und im See. Das Wasser ist schon reichlich frisch. Gerade so eben ist es noch möglich, eine kurze Runde zu schwimmen – einzutauchen in die Spiegelbilder der leuchtend goldenen Blätter. Ein großartiges Finale bietet dieser Spätsommer nach wochenlangen Hitzewellen und ebenso intensiven Sturmtiefs. Dann aber schnell hinein in die warmen Sachen. Die Jacke wird bis oben hin zugeknöpft. Es war doch schon allzu kalt inmitten des goldenen Widerscheins der Herbstkulisse! Und allzu schnell wachsen die Schatten gegen die Wärme … =>

Sprache im Fluss – und die Fremdwörter?

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Geistlich“ statt „spirituell“: Welchen Unterschied macht eine solche Wortwahl? Sind die Artikel einfacher zu verstehen, wenn wir ganz konsequent jedes Fremdwort übersetzen? Oder verengt es unsere Perspektiven, also unsere Blickwinkel aber auch unsere Sichtweisen, wenn wir alle Fremdwörter vermeiden? In der Sommerzeit erreichte die Redaktion ein Brief mit der Bitte, Fremdwörter zu vermeiden. Doch gerade sprachliche Entwicklungen sind vielfach im Fluss. Wir versuchen es bereits, doch gibt es vielerlei Fallstricke: Beim „Fundraising“ sind wir noch immer auf der Suche. Das scheint es wohl keine knackige Übersetzung zu geben. Weder „Spenden sammeln“, noch „Schätze heben“ trifft das Gemeinte vollständig.  =>

Was unterwegs zählt

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernÜberraschende Erlebnisse prägen sich besonders ein: Bei meiner mehrtägigen Fahrradtour winkte mich eine Frau aus dem strömenden Regen zu sich herein. Ich bekam warmen Tee und Kuchen angeboten. Mehr noch: Sie rief ihren Schwager mit einem Pferdeanhänger herbei. Meine Proteste nutzten nichts. Schließlich könnte ich bei dem Wetter unmöglich die nächste Bergkette erklimmen. Der Schwager brachte mich so samt Fahrrad und Gepäck in den übernächsten Ort – zum Sonnenschein. Kein Berg ist unendlich hoch – schon gar nicht hierzulande! Auch diese Erfahrung verlässt unterwegs den engen Raum der Binsenwahrheiten. Mehr noch, schon vor dem Gipfel flacht die Steigung meist ab, geht sanfter in ihren Höhepunkt über. =>

Schatten: Bild für Gottes Schutz – und menschliches Vergehen

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernSchatten schützt. Er lässt die heiße Sonne besser ertragen. Das erleben wir in den letzten Wochen direkt an der eigenen Haut. Im alten Orient war dies lange von größerer Bedeutung als hierzulande. Da ist der Schatten oft vor allem ein Ort des notwendigen Schutzes vor der alles versengenden Sonne. Das spiegelt sich bereits in der Bibel wider: Gott bietet Schutz – besonders den Menschen, die unter dem „Schatten seiner Flügel“ leben (etwa in Psalm 36, 8; 57, 2; 63, 8). Andererseits würde nicht nur die orientalische Sonne, sondern auch Gott selbst alle menschliche Existenz verdorren lassen. … =>

Schwungvolle Erinnerungen

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Go down, Moses“, bewegte die Seelen. Einmal als Gospel in schwungvollem Gesang. Und eine knappe Woche später interpretiert von einem Bläser-Ensemble. Mächtig hallte es an beiden Tagen in der Rothenburger Franziskanerkirche und in den Herzen wider. Endlich wieder! So könnte ich jetzt schreiben. Auch die „Ambassadors of Music“ sind wieder da: Schwungvolle Gospelsongs oder leise lateinische Choräle, populäre klassische Stücke aber auch Melodien von bekannten Filmtiteln erschallen bis Ende Juli auf dem glühenden Rothenburger Marktplatz und danach in der Franziskanerkirche.  … =>

Heiße Zeiten?

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernVerdorrtes Gras schon Anfang Juni: Zwar hatte es im Frühjahr mehr als genug geregnet, aber damit war pünktlich vor Himmelfahrt Schluss gewesen. Seitdem knallte die Sonne in Mittelfranken vom Himmel als wären wir am Mittelmeer. Bald schon kühlten sich auch die Nächte nicht mehr recht ab.  Nur lokal kamen noch heftige Gewitter vom Himmel herunter – wie ausgerechnet in Nürnberg beim Kirchentag am Fronleichnam-Nachmittag. Wenige Kilometer außerhalb der Stadt war davon leider nichts mehr zu spüren. Überdurchschnittlich hoch heizen sich die Städte auf – „Kaltluftschneisen“ dort würden immer wichtiger. Diese waren bereits im Frühjahr 2008 bei einem „Symposium zu Klimawandel und Gesundheit“ gefordert worden, sagt das Netz. Und was ist in den vergangenen 15 Jahren geschehen? =>

Lob der Gänseblümchen

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernTief muss sich bücken, wer dies unscheinbare Blümchen wahrnehmen will: Schließlich ist es nur wenige Zentimeter hoch, das Gänseblümchen. Gerade erst habe ich eine gute Handvoll der Blütenköpfchen gepflückt. Bald wachsen sie dann wieder nach – schließlich sind die kleinen Pflänzchen fast unverwüstlich. Selbst nach dem Mähen sind sie schnell wieder da. Nur leider meldet sich inzwischen mein Rücken beim Pflücken, bevor ich viel gesammelt habe. Andererseits sind sie wirksame Heilpflanzen. =>

Sinn des Glaubens – Schnelle Einführung möglich?

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernWelchen Sinn hat der Glaube? Die Wunder der Schöpfung oder unerklärliche Phänomene in der Welt – schreien sie nicht gerade nach dem Glauben an einen allmächtigen und helfenden Gott? Während immer mehr Kirchen leer bleiben, dafür die Austrittszahlen stark ansteigen und immer weniger junge Menschen christlich sozialisiert sind, begab sich der Physiker Harald Lesch sonntags zweimal für „Terra X“ auf Spurensuche. Oder ist für Gott in der Welt kein Platz mehr – nachdem die Menschheit den Himmel und das All erobert hat sowie der Urknall als Beginn der Schöpfung entschlüsselt ist? =>

Ostern – religionsübergreifend und weltumspannend

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernOstern wird wieder schwierig! Jedenfalls höchstwahrscheinlich das orthodoxe Osterfest. Wie Weihnachten steht zu befürchten, dass auch diesmal ein Kampf über die Deutungshoheit des Festes ansteht. Noch immer tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Und damit die Frage, ob der russisch-orthodoxen Kirche weiterhin die Oberhoheit über Glaubensfragen dort zukommt? Gut, dass es nicht ‚unser‘ Osterfest berührt – die orthodoxe Feier findet erst am 16. April statt. Nur alle paar Jahre treffen sich die Osterfeste der westlichen und östlichen Kirchen. Denn als Grundlage für die Berechnung des orthodoxen Termins dient der alte julianische Kirchenkalender aus der Zeit der alten Römer zu Zeiten Julius Caesars. … =>

Irrwege statt Verkehrswende. Eine Glosse

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernSie machen die Straßen bunter und erscheinen geradezu als Osterüberraschung – wenn sie jetzt im Frühling vielerorts in frischen Farben erstrahlen: Die nett aufgemalten Fahrräder auf manchen Asphaltstreifen. Offiziell heißen sie ein wenig farbloser „Piktogramme ohne Schutzstreifen“. Sie zeigen an, wo sich Fahrräder in freier Wildbahn bewegen könnten.  Ein konsequentes Konzept für eine Verkehrswende lässt auf sich warten. Das Volksbegehren für eine bessere Fahrrad-Infrastruktur im Freistaat legt das bayerische Innenministerium erst einmal dem Verfassungsgericht des Landes zur Prüfung vor, obwohl im November 2022 mehr als genug Unterschriften dafür erreicht wurden. Der Aus- und Umbau würde zu teuer – und damit den Staatshaushalt mehr betreffen als erlaubt. Und dies gehe über die Landesgesetzgebung hinaus. … =>