Alles war bereit an diesem Montag, den 16. Januar 1922: Anstelle der britischen Fahne sollte fortan die irische Trikolore über Dublin Castle wehen. Die alte Normannenfestung inmitten der Hauptstadt des künftigen irischen Freistaates ging nun feierlich an die neue provisorische Regierung. Nur die Hauptperson fehlte: Michael Collins als Repräsentant der neuen irischen Regierung. Verspätet kam er aus dem Wochenende: „Ihr seid hier seit sieben Jahrhunderten – was machen da sieben Minuten?“ =>
Ein unmöglicher Kompromiss?
Als „größten Tag der Geschichte“: So bezeichneten die britischen Verhandlungsführer den 6. Dezember 1921. Dabei war es mitten in der Nacht nach 2 Uhr, als endlich die Unterschriften ihren Weg auf das Dokument auf den Anglo-Irischen Vertrag fanden. Am Abend des nächsten Tages konnten sich die irischen Unterhändler – vor allem Arthur Griffith und Michael Collins – bei ihrer Abreise aus London nur mühsam einen Weg durch jubelnde Menschenmassen zum Zug bahnen. Und das in einem der raren historischen Fälle, in dem Menschen die Verkleinerung eines Landes bejubelten … =>