Zusammenhalt im Glauben gegen den Hass

Populismus-Tagung im Heiligenhof: Teil II zu TschechienSie stellten sich vor die Kinder und gaben ihr Möglichstes, um sie abzulenken: Als 2011 „eine tausendköpfige Menge Hassparolen schreiender Mitbürger auf die Roma zumarschierte“ versuchten Pfarrer Mikuláš Vymetal und weitere Seelsorgende einzugreifen. So erinnert er sich gegenüber dem Sonntagsblatt. Vymetal ist Pfarrer bei der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien, einer Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In Deutschland waren diese Unruhen in unserer Nachbarschaft kaum wahrgenommen. =>

Dank, Motivation, Aufbruch

Regionalbischöfinnen beim Tag der Kirchenvorstände in NürnbergEr ließ den Funken der Begeisterung überspringen: „Mr. Joy“ alias Karsten Strohhäcker faszinierte die rund 1.200 Kirchenvorstände im Nürnberger Messezentrum. Seine Leuchtstäbe kreisten in allen Farben des Regenbogens. Der Künstler und studierte Theologe gab so den Glanz des Segens weiter: Zum krönenden Abschluss formten seine umherwirbelnden Zauberstäbe gar das Logo des Evangelischen Landeskirche in Bayern, den Aufruf zur Kirchenvorstandswahl im vergangenen Herbst und die Taube des Heiligen Geistes. „Auch eine Glühbirne leuchtet nicht aus sich heraus“: Unter diesem Gedanken konnten die Kirchenvorstände aus ganz Bayern wenige Wochen nach ihrer Einführung zum Ersten Advent ihren Weg beginnen. Alte Hasen waren genauso gekommen wie Neulinge. Es musste sogar eine Warteliste eingerichtet werden. =>

Glücksmomente in grauem Winteralltag

Astmännchen der Klnikclowns erwärmt das Herz„Damit du auch weißt, wie schön du bist.“ Mit diesem Zuspruch schmückten die Rothenburger Klinikclowns, Heimleiterin Denise Hoffmann mit einem glänzenden Tuch. Nicht genug damit: Sie wurde auch gleich noch begossen, „damit deine Schönheit weiterwachsen kann“ . Im Bürgerheim des Rothenburger Spitalhofs sind die Clowns Frau Funkel und Herr Zickzack – alias Ursula Memhardt und Peter Baummüller – alle drei Wochen einen ganzen Nachmittag lang unterwegs, um die Senioren dort zu beglücken. Ohne ihre Masken sind sie auch seit langem im örtlichen Hospizverein engagiert. Mit einem besonderen Mitbringsel erwärmen sie die Herzen … =>

Unterwegs nach Bethlehem

Gerlinde Tröbs. Foto: privat„Der Weg wird sich zeigen!“ Da ist sich Gerlinde Tröbs sicher. Die langjährige Referentin am Religionspädagogischen Zentrum (RPZ) Heilsbronn sieht bereits jetzt den Beginn vieler Veränderungen in den Weiten des Religionsunterrichts. Die Stellen für die Arbeit mit Jugendlichen umfassen zunehmend ganze Regionen: Religionspädagoginnen oder Katecheten müssen ihren Auftrag zwischen immer mehr Gemeindehäusern und Schulen eines Dekanats oder einer Region ihrer heimischen Großstadt aufteilen.  Der Ganztagesbereich in Schulen wird ausgebaut: Lassen sich da nicht Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen auch im gesellschaftspolitische Bereich unter religiösen Fragestellungen anbieten? Und wie sieht es mit dem ökumenischen Religionsunterricht aus? =>

„Lieber obdachlos als hoffnungslos“

Roland Pfaffelhuber informierte beim Fachtag der Diakonie Ansbach über Bemühungen der Stadt Rothenburg zum Thema Wohnungslosigkeit„Hinter jedem Obdachlosen steht ein Mensch!“. So beschreibt Roland Pfaffelhuber als Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Rothenburg ob der Tauber seine vernetzten Perspektiven. Denn gleichzeitig beinhaltet seine Dienststelle auch den Bereich „Soziales“. Beim Fachtag der Diakonie Ansbach zum Thema „Obdachlosigkeit als Herausforderung in ländlichen Kommunen“ berichtete er eindrücklich davon, wie sich in der Tauberstadt auch Ehrenamtliche auf diesem Gebiet engagieren: Neben den Fachkräften suchen sie ebenfalls wohnungslose Menschen in ihrer Notunterkunft auf: Sie kümmern sich wöchentlich um ein gemeinsames und nachhaltiges Essen, helfen bei Behördengängen – oder besorgen jetzt im Advent einen Weihnachtsbaum. =>

Wie Aktive die Kirchenräume überschreiten

Kleiner "Hirte" bei der kunterbunten Stadtrallye in Coburg„In drei Tagen sind wir komplett ausgebucht“, erklärt Heinrich Horlebein. Dann haben sich 105 Kinder zwischen acht und 13 Jahren zum Zeltlager am Untermain angemeldet. Mit gut zwei Dutzend Engagierten verbringen sie die zweite Woche der Pfingstferien zusammen – teils schon in der dritten Generation. Denn seit 50 Jahren besteht das „Evangelische Zeltlagerteam Untermain“ in der Region Miltenberg.  Ebenso beliebt ist die „Kirche Kunterbunt“ in Coburg: 400 bis 600 Menschen sind jeweils bei den Erlebnisgottesdiensten dabei, die meist alle zwei Monate stattfinden. Die Organisatoren rund um Bertram Unger engagieren sich dabei für „eine Kirche, in die auch Pippi Langstrumpf aus der Villa Kunterbunt gerne gehen würde“. =>

Unscheinbare Kräfte der Schöpfung helfen

Kräuterwanderung im Evangelischen Bildungszentrum am Hesselberg mit Siglinde Beck.Die Anekdote vom „Essig der vier Diebe“ zeigte eindrücklich, wie gesund ein selbst angesetzter Kräuteressig sein kann: Zur Pestzeit sollen Plünderer unter seinem Schutz die Häuser von Verstorbenen ausgeraubt haben – und das, ohne Angst vor Ansteckung gehabt zu haben. Siglinde Beck erzählte diese kleine Anekdote während ihrer Kräuterwanderungen auf dem Hesselberg. Die Kräuterpädagogin teilte dort ihre langjährigen Erfahrungen zu Heilkräften der Schöpfung zum Sommerbeginn. Ein knappes Dutzend Teilnehmerinnen und ein Mann waren gekommen. Viele von ihnen nicht zum ersten Mal. Denn diese Entdeckungen zur Heilkraft von Kräutern bietet die 52-Jährige mehrmals im Jahr am Evangelischen Bildungszentrum auf dem Hesselberg an. Vom April bis in den Herbst hinein gibt es viele Schätze aus Gottes wunderbarer Schöpfung zu entdecken. … =>

Zur Hilfe „sind wir doch verpflichtet“

Sturzflut im Allgaeu. Foto: Heidl (Diakonie Allgaeu)„Der Schock sitzt bei vielen Betroffenen tief. Jetzt zeigt sich das ganze Ausmaß der Katastrophe“, so Manuela Walcher, Bereichsleiterin der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) bei der Diakonie Allgäu in Memmingen. „Viele Häuser und Firmengebäude wurden stark beschädigt oder unbenutzbar, Heizung und Mobiliar sind teils zerstört. Der Schaden geht für die Einzelnen oft in die Zigtausende. Nicht selten ist dies existenzbedrohend.“ Die Menschen stünden nun vor riesigen Anstrengungen: „Neben ganz praktischen Dingen und der Herausforderung in einen geregelten Alltag zurückzufinden, müssen sie sich nun um viele Formalitäten kümmern.“ Das Gefühl der Hilflosigkeit zeigte sich besonders in Babenhausen im Unterallgäu … =>

Gut 25 Prozent weniger Pfarrer als heute

Oberkirchenrat Reimers im Wildbad bei der Tagung des Pfarrerinnen- und Pfarrerverbandes. Foto: BoréeEs sind „erste Überlegungen“, das war Stefan Reimers wichtig. Dennoch stellte der Personalreferent im Landeskirchenamt im Rothenburger Wildbad Gedanken seiner Abteilung vor. Die Mitgliederversammlung des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins in in Bayern sowie die Vertrauenspfarrpersonen lauschten ihm interessiert. Unter dieser Voraussetzung, dass es sich ausdrücklich um Planungen mit offenem Ausgang handele, können sie gerne die Überlegungen in ihre Dekanate tragen. Sie ließen sich auch unter dieser Voraussetzung veröffentlichen, erklärte Reimers  auf Nachfrage des Sonntagsblattes. Schon die ersten Zahlen sorgten für Aufmerken: … =>

Beten kann Menschen zukünftig verändern

Erich Kraus: Herriedener St. Deocar im BrunnenregenEin kleiner Wunschprinz war leider nicht so geübt darin, jedes Begehren zu erfüllen: Doch er mühte sich redlich: Wenn also ganz sehnlichst ein neues Fahrrad herbeigewünscht wurde, da das alte einen Platten hatte, tat er alles, um dies zu erfüllen. Dennoch schaffte sein Wünschen nur eine Luftpumpe heran, so dass sein Gegenüber das alte Fahrrad wieder aufpumpen und fahrtüchtig machen konnte. Diese rührende kleine Geschichte erzählt Eberhard Martin Pausch in einem schmalen Bändchen, in dem er unter dem Titel „Ferner Nachbar Gott“ über zeitgemäße Zugänge zum Gebet nachdenkt. =>