Wie Aktive die Kirchenräume überschreiten

Kleiner "Hirte" bei der kunterbunten Stadtrallye in Coburg„In drei Tagen sind wir komplett ausgebucht“, erklärt Heinrich Horlebein. Dann haben sich 105 Kinder zwischen acht und 13 Jahren zum Zeltlager am Untermain angemeldet. Mit gut zwei Dutzend Engagierten verbringen sie die zweite Woche der Pfingstferien zusammen – teils schon in der dritten Generation. Denn seit 50 Jahren besteht das „Evangelische Zeltlagerteam Untermain“ in der Region Miltenberg.  Ebenso beliebt ist die „Kirche Kunterbunt“ in Coburg: 400 bis 600 Menschen sind jeweils bei den Erlebnisgottesdiensten dabei, die meist alle zwei Monate stattfinden. Die Organisatoren rund um Bertram Unger engagieren sich dabei für „eine Kirche, in die auch Pippi Langstrumpf aus der Villa Kunterbunt gerne gehen würde“. =>

Unscheinbare Kräfte der Schöpfung helfen

Kräuterwanderung im Evangelischen Bildungszentrum am Hesselberg mit Siglinde Beck.Die Anekdote vom „Essig der vier Diebe“ zeigte eindrücklich, wie gesund ein selbst angesetzter Kräuteressig sein kann: Zur Pestzeit sollen Plünderer unter seinem Schutz die Häuser von Verstorbenen ausgeraubt haben – und das, ohne Angst vor Ansteckung gehabt zu haben. Siglinde Beck erzählte diese kleine Anekdote während ihrer Kräuterwanderungen auf dem Hesselberg. Die Kräuterpädagogin teilte dort ihre langjährigen Erfahrungen zu Heilkräften der Schöpfung zum Sommerbeginn. Ein knappes Dutzend Teilnehmerinnen und ein Mann waren gekommen. Viele von ihnen nicht zum ersten Mal. Denn diese Entdeckungen zur Heilkraft von Kräutern bietet die 52-Jährige mehrmals im Jahr am Evangelischen Bildungszentrum auf dem Hesselberg an. Vom April bis in den Herbst hinein gibt es viele Schätze aus Gottes wunderbarer Schöpfung zu entdecken. … =>

Zur Hilfe „sind wir doch verpflichtet“

Sturzflut im Allgaeu. Foto: Heidl (Diakonie Allgaeu)„Der Schock sitzt bei vielen Betroffenen tief. Jetzt zeigt sich das ganze Ausmaß der Katastrophe“, so Manuela Walcher, Bereichsleiterin der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) bei der Diakonie Allgäu in Memmingen. „Viele Häuser und Firmengebäude wurden stark beschädigt oder unbenutzbar, Heizung und Mobiliar sind teils zerstört. Der Schaden geht für die Einzelnen oft in die Zigtausende. Nicht selten ist dies existenzbedrohend.“ Die Menschen stünden nun vor riesigen Anstrengungen: „Neben ganz praktischen Dingen und der Herausforderung in einen geregelten Alltag zurückzufinden, müssen sie sich nun um viele Formalitäten kümmern.“ Das Gefühl der Hilflosigkeit zeigte sich besonders in Babenhausen im Unterallgäu … =>

Gut 25 Prozent weniger Pfarrer als heute

Oberkirchenrat Reimers im Wildbad bei der Tagung des Pfarrerinnen- und Pfarrerverbandes. Foto: BoréeEs sind „erste Überlegungen“, das war Stefan Reimers wichtig. Dennoch stellte der Personalreferent im Landeskirchenamt im Rothenburger Wildbad Gedanken seiner Abteilung vor. Die Mitgliederversammlung des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins in in Bayern sowie die Vertrauenspfarrpersonen lauschten ihm interessiert. Unter dieser Voraussetzung, dass es sich ausdrücklich um Planungen mit offenem Ausgang handele, können sie gerne die Überlegungen in ihre Dekanate tragen. Sie ließen sich auch unter dieser Voraussetzung veröffentlichen, erklärte Reimers  auf Nachfrage des Sonntagsblattes. Schon die ersten Zahlen sorgten für Aufmerken: … =>

Beten kann Menschen zukünftig verändern

Erich Kraus: Herriedener St. Deocar im BrunnenregenEin kleiner Wunschprinz war leider nicht so geübt darin, jedes Begehren zu erfüllen: Doch er mühte sich redlich: Wenn also ganz sehnlichst ein neues Fahrrad herbeigewünscht wurde, da das alte einen Platten hatte, tat er alles, um dies zu erfüllen. Dennoch schaffte sein Wünschen nur eine Luftpumpe heran, so dass sein Gegenüber das alte Fahrrad wieder aufpumpen und fahrtüchtig machen konnte. Diese rührende kleine Geschichte erzählt Eberhard Martin Pausch in einem schmalen Bändchen, in dem er unter dem Titel „Ferner Nachbar Gott“ über zeitgemäße Zugänge zum Gebet nachdenkt. =>

Kopp: „Ringen macht fit, auch die Kirche“

Betroffene Karin Krapp bei der Bayerischen Landessynode in Coburg. Repro: SoblCoburg. Vor sieben Jahren saßen sie bereits an diesem Ort. Darauf wies Annekathrin Preidel, die Präsidentin der bayerischen evangelischen Landessynode hin. Damals, zum 500. Reformationsjubiläum, hätte die Tagung die „Coburger Beschlüsse“ gefasst, mit denen sie den Prozess „Profil und Konzentration“ (PuK) auf den Weg brachte. Doch das Kirchenparlament beschäftigt sich in der Reformationsstadt, in der auch Martin Luther Zuflucht fand, nicht nur mit der Vergangenheit, sondern vor allem mit der Zukunft der Kirche. Heute mehr denn je. =>

Hell erstrahlendes Wort in der Dunkelheit

Schilf im Abendlicht. Foto: Kraus„Ich schrieb heute ein Morgenlied über Jesaja 50, 4–8, die Worte, die mir den ganzen Tag nicht aus dem Ohr gegangen waren.“ Diese Worte notierte Jochen Klepper, einer der berühmtesten Gesangbuchdichter des 20. Jahrhunderts, am 12. April 1938. Während sein Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ wohl in aller Munde und Ohren ist, sind die sonnendurchfluteten Verse zu „Er weckt mich alle Morgen“ (EG 452) eher ein verborgener Schatz: „Er weckt mir selbst das Ohr. / Gott hält sich nicht verborgen, / führt mir den Tag empor“, so geht es weiter. Noch sind wir in der Leidenszeit, Ostern fand in diesem Jahr erst am 17. April statt. =>

Der Allmächtige auch als Hirte und Gärtner

Erich Kraus: Hirte und HerdeMit einem gewaltigen Hymnus beginnt der Zweite Jesaja seinen Text: „Tröstet, tröstet mein Volk (Jesaja 40, 1), so hebt er an. Schließlich hat der Herr gerade erst den allmächtigen Perserkönig Kyros zu seinem Werkzeug gemacht: Um 539 vor Christus besiegte er die Babylonier. Die Verbannten aus Israel konnten zurückkehren. Grund genug für einen Ruck, der durch das Volk ging? Weit gefehlt: Es gab zu wenig Rückkehrwillige, der Wiederaufbau dümpelte dahin. Da wollte der Verfasser dieser Kapitel Gegenakzente setzen. Eine biblische-politische Bildung in der Woltersburger Mühle bei Uelzen in der Lüneburger Heide beschäftigte sich in der Woche nach Ostern mit dieser Geschichte über einen Neubeginn gegen alle Hoffnungslosigkeit: Unter deportierten und von Gewalt traumatisierten Menschen wachsen Trostbilder. Diese Texte über Gottes Handeln, über Berufung und Stellvertretung haben die biblische Überlieferung geprägt. In intensiven Diskussionsrunden schlossen sich die Teilnehmenden diese Motive für sich neu auf. =>

„Sportliches“ Verschmelzen der Dekanate

Nicht nur in der Region Ansbach-Würzburg – wie vergangene Woche dargestellt – sondern auch in Oberfranken gibt es tiefgreifende regionale Veränderungen. Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner und mehrere Dekane sowie Vorsitzende der Dekanatssynoden stellten kurz vor Ostern das Konzept vor: „Wenn ich in den Ruhestand trete, wird meine Stelle zwar wieder besetzt“, so Greiner, „und doch werden in den kommenden Jahren aus den drei nördlichen Kirchenkreisen Bayreuth, Ansbach-Würzburg und Nürnberg zwei neue Kirchenkreise entstehen. Auch die drei südlichen Kirchenkreise München, Regensburg und Augsburg werden reduziert auf zwei.“ Deshalb soll auch die Regionalbischofsstelle von Augsburg anders als in Bayreuth nicht mehr ausgeschrieben werden. Daneben sollen die drei Dekanatsbezirke Bad Berneck, Bayreuth und Pegnitz eng zusammenrücken … =>

Ohne Luft keine Kraft

Teilnehmende am Treff der Rangau-Klinik. Rechts: Marion Webert. Foto: BoréeZwei Jahre dauerte es, bis Marion Laurenz ihre Diagnose erhielt: 2009 erlitt sie einen massiven allergischen Schub, so dass ihr die Luft wegblieb. Dies ganz buchstäblich: Ihre Atemnot wurde zunächst einer Grippe zugeschrieben. Erst im August 2011 erhielt sie ein Atemgerät mit Flüssig-Sauerstoff. Endlich stand die Diagnose. Fünf Jahre lang musste sie das Gerät ständig benutzen, inzwischen zum Glück nur noch nachts „oder wenn ich einen Schub bekomme“. Sie weiß nun meist auch, was ihre Allergie verursacht: Topfpflanzen etwa. Sie sind bei ihr tabu. Inzwischen leitet sie die monatliche Kaffeetafel in der Rangauklinik der Diakoneo bei Ansbach: Dort können sich Betroffene austauschen. Längerfristig von Atemgeräten abhängig zu sein, das bedeutet eine besondere Herausforderung. … =>