Gut 25 Prozent weniger Pfarrer als heute

Oberkirchenrat Reimers im Wildbad bei der Tagung des Pfarrerinnen- und Pfarrerverbandes. Foto: BoréeEs sind „erste Überlegungen“, das war Stefan Reimers wichtig. Dennoch stellte der Personalreferent im Landeskirchenamt im Rothenburger Wildbad Gedanken seiner Abteilung vor. Die Mitgliederversammlung des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins in in Bayern sowie die Vertrauenspfarrpersonen lauschten ihm interessiert. Unter dieser Voraussetzung, dass es sich ausdrücklich um Planungen mit offenem Ausgang handele, können sie gerne die Überlegungen in ihre Dekanate tragen. Sie ließen sich auch unter dieser Voraussetzung veröffentlichen, erklärte Reimers  auf Nachfrage des Sonntagsblattes. Schon die ersten Zahlen sorgten für Aufmerken: … =>

Beten kann Menschen zukünftig verändern

Erich Kraus: Herriedener St. Deocar im BrunnenregenEin kleiner Wunschprinz war leider nicht so geübt darin, jedes Begehren zu erfüllen: Doch er mühte sich redlich: Wenn also ganz sehnlichst ein neues Fahrrad herbeigewünscht wurde, da das alte einen Platten hatte, tat er alles, um dies zu erfüllen. Dennoch schaffte sein Wünschen nur eine Luftpumpe heran, so dass sein Gegenüber das alte Fahrrad wieder aufpumpen und fahrtüchtig machen konnte. Diese rührende kleine Geschichte erzählt Eberhard Martin Pausch in einem schmalen Bändchen, in dem er unter dem Titel „Ferner Nachbar Gott“ über zeitgemäße Zugänge zum Gebet nachdenkt. =>

Kopp: „Ringen macht fit, auch die Kirche“

Betroffene Karin Krapp bei der Bayerischen Landessynode in Coburg. Repro: SoblCoburg. Vor sieben Jahren saßen sie bereits an diesem Ort. Darauf wies Annekathrin Preidel, die Präsidentin der bayerischen evangelischen Landessynode hin. Damals, zum 500. Reformationsjubiläum, hätte die Tagung die „Coburger Beschlüsse“ gefasst, mit denen sie den Prozess „Profil und Konzentration“ (PuK) auf den Weg brachte. Doch das Kirchenparlament beschäftigt sich in der Reformationsstadt, in der auch Martin Luther Zuflucht fand, nicht nur mit der Vergangenheit, sondern vor allem mit der Zukunft der Kirche. Heute mehr denn je. =>

Hell erstrahlendes Wort in der Dunkelheit

Schilf im Abendlicht. Foto: Kraus„Ich schrieb heute ein Morgenlied über Jesaja 50, 4–8, die Worte, die mir den ganzen Tag nicht aus dem Ohr gegangen waren.“ Diese Worte notierte Jochen Klepper, einer der berühmtesten Gesangbuchdichter des 20. Jahrhunderts, am 12. April 1938. Während sein Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ wohl in aller Munde und Ohren ist, sind die sonnendurchfluteten Verse zu „Er weckt mich alle Morgen“ (EG 452) eher ein verborgener Schatz: „Er weckt mir selbst das Ohr. / Gott hält sich nicht verborgen, / führt mir den Tag empor“, so geht es weiter. Noch sind wir in der Leidenszeit, Ostern fand in diesem Jahr erst am 17. April statt. =>

Gutes tun ohne Verwurzelung im Glauben?

Immanuel Kant: Ausstellung in Lüneburg. Foto: epd/FLässt sich seine Philosophie mit der Präzision eines Uhrwerks vergleichen? Verbindlich war für Immanuel Kant die Befolgung moralischer Regeln um ihrer selbst willen: Sein berühmter „Kategorische Imperativ“  forderte: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Dies soll ohne eigennützige Absichten geschehen und sich nicht am Ergebnis messen. Schon Kants Zeitgenossen fragten, was etwa mit einer Lüge sei, mit der man Schlimmeres abwenden wollte? =>

Der Allmächtige auch als Hirte und Gärtner

Erich Kraus: Hirte und HerdeMit einem gewaltigen Hymnus beginnt der Zweite Jesaja seinen Text: „Tröstet, tröstet mein Volk (Jesaja 40, 1), so hebt er an. Schließlich hat der Herr gerade erst den allmächtigen Perserkönig Kyros zu seinem Werkzeug gemacht: Um 539 vor Christus besiegte er die Babylonier. Die Verbannten aus Israel konnten zurückkehren. Grund genug für einen Ruck, der durch das Volk ging? Weit gefehlt: Es gab zu wenig Rückkehrwillige, der Wiederaufbau dümpelte dahin. Da wollte der Verfasser dieser Kapitel Gegenakzente setzen. Eine biblische-politische Bildung in der Woltersburger Mühle bei Uelzen in der Lüneburger Heide beschäftigte sich in der Woche nach Ostern mit dieser Geschichte über einen Neubeginn gegen alle Hoffnungslosigkeit: Unter deportierten und von Gewalt traumatisierten Menschen wachsen Trostbilder. Diese Texte über Gottes Handeln, über Berufung und Stellvertretung haben die biblische Überlieferung geprägt. In intensiven Diskussionsrunden schlossen sich die Teilnehmenden diese Motive für sich neu auf. =>

Aufstehen zum neuen Leben

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Steh auf und geh!“, diese Aufforderung Jesu an den Gelähmten am Teich Betesda (Joh 5, 8) gewinnt aktuell eine ganz neue Bedeutung für mich. Denn immer noch sorgt mein kranker Zeh dafür, dass ich nicht richtig auftreten darf und kann. Da bin ich inzwischen froh und dankbar, dass ich nun die Verse des kranken Fußes belasten darf. Auch so hinke ich natürlich immer noch arg, aber es geht voran! So lerne ich weiterhin eine neue Achtsamkeit auch für die kleinen Dinge. Und es geschieht bei mir ein neues Nachdenken darüber, welche Wege gerade wirklich notwendig sind. Ich lerne zu unterscheiden, was sich auch aufschieben lässt oder gar überflüssig ist? =>

„Sportliches“ Verschmelzen der Dekanate

Nicht nur in der Region Ansbach-Würzburg – wie vergangene Woche dargestellt – sondern auch in Oberfranken gibt es tiefgreifende regionale Veränderungen. Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner und mehrere Dekane sowie Vorsitzende der Dekanatssynoden stellten kurz vor Ostern das Konzept vor: „Wenn ich in den Ruhestand trete, wird meine Stelle zwar wieder besetzt“, so Greiner, „und doch werden in den kommenden Jahren aus den drei nördlichen Kirchenkreisen Bayreuth, Ansbach-Würzburg und Nürnberg zwei neue Kirchenkreise entstehen. Auch die drei südlichen Kirchenkreise München, Regensburg und Augsburg werden reduziert auf zwei.“ Deshalb soll auch die Regionalbischofsstelle von Augsburg anders als in Bayreuth nicht mehr ausgeschrieben werden. Daneben sollen die drei Dekanatsbezirke Bad Berneck, Bayreuth und Pegnitz eng zusammenrücken … =>

Leidender – Liebender – Leitstern

Gotische Plastik, um 1300. Sog. “Roettgen-Pieta”. Holz. Bonn, Rheinisches Landesmuseum.Hat das Lied „O Haupt voll Blut und Wunden“ nicht schreckliche Inhalte? Es beschreibt besonders drastisch das qualvolle Sterben Jesu am Kreuz. Als ob es nicht schon genug in dieser Welt gäbe! Jesu Leiden soll dann noch „ich selber“ verschuldet haben! Was aber hat uns dieses Lied heute noch zu sagen? Eine Spurensuche zum 500. Gesangbuch-Jubiläum: Reimt sich „Freuden“ auf „Leiden“? Diese Zusammenstellung wirkt durchaus gewagt – nicht nur mit Blick auf die unterschiedlichen Doppelvokale. Es klingt auch innerlich völlig überdreht. =>

Bitte um Geduld und Kraft

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Herr gib mir Geduld – aber zackig!“ Seit Jahren nutze ich diese Kaffeetasse, die mir eine Kollegin schenkte, in der Redaktion. Nur im Moment nicht. Denn leider arbeite ich gerade von zu Hause. Ich bin nur mit Krücken unterwegs, da ich gerade eine Operation am Zeh hinter mir habe. Dank Internet muss ich mich gar nicht mehr auf den Weg in die Redaktion machen, der für mich nun so mühsam wäre. Trotzdem würde ich meine Krücken am liebsten entnervt in die Ecke pfeffern. Denn mit ihnen geht alles so viel langsamer und mühevoller. Und selbst ein zweiter Zeh benötigt vier lange Wochen, bis der Knochen wieder zusammengewachsen ist. Damit alles gut verheilt, darf ich gerade nur ein klein wenig die Ferse belasten. Das hätte ich nicht gedacht, dass ein Zehchen mich so aus dem Alltag holen kann! Nun also ein Intensivkurs in Geduld! =>