Immer noch finden Gottesdienste statt. Soweit es irgendwie möglich und nicht zu gefährlich ist, kommen Menschen unter Gottes Wort zusammen. Das berichtete Bischof Pavlo Shvartz von der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU), der mit dem Gustav-Adolf-Werk (GAW) in Kontakt bleibt. Er schränkte aber auch ein: „Dort, wo Kirchen als Notunterkunftszentren gebraucht werden, verzichten wir auf die gewohnten Gottesdienste.“ Dann fänden vor allem online Treffen statt. Er selbst hätte leider seit Kriegsbeginn bis auf ein kurzes Gebet keinen Gottesdienst mehr halten können. Denn seine Hauptaufgabe bestehe nun darin, Hilfsgüter für seine Heimatstadt Chirkow zu organisieren. =>
Bewegende Hilfeleistungen
Sie stiegen einfach in den Bus. Eigentlich wollte sich eine Familie in Odessa nur über die Explosionen informieren, die sie in der Nähe gehört hatten. Das war direkt am ersten Kriegstag. Stattdessen trafen sie auf einen Transport, der Moldawier in ihre Heimat westlich der Ukraine brachte. Sie konnten noch mitfahren. Ein Wink des Schicksals? Ohne Gepäck mussten sie sich sofort entscheiden … =>
Hoffnung auf ein Ende der Angst
Das Beispiel der kirchlichen Friedensarbeit in der DDR „ist für uns besonders inspirierend. Es zeigt uns, dass friedliche Proteste keine Sache von großen Leuten und nicht vergeblich“ sind. So die Theologin und Juristin Natallia Vasilevich. In Deutschland engagiert sie sich als Direktorin des Zentrums „Ökumene“ im Koordinationsrat von Belarus. Und sie arbeitete mit der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zusammen. „Auch wir stehen unter Besatzung“, so Vasilevichs Mitstreiterin Anna Nötzel im Videogespräch mit dem Evangelischen Sonntagsblatt. =>
Editorial: „Mich verstecken, bis alles vorbei ist“
„Tante Sveta, kannst du mich bitte in einem Schächtelchen verstecken und mich erst wieder auspacken, wenn alles vorbei sein wird?“ Von dieser Bitte eines vierjährigen ukrainischen Mädchens berichtete Sabine Arnold von der Aussiedler-Arbeit der SinN-Stiftung des Dekanats Nürnberg. Da hockte die Vierjährige zusammen mit zwei anderen Kindern und den Erwachsenen bereits den dritten Tag in einem Charkiver Keller, um sich vor den Luftangriffen zu schützen. Wer wünscht das nicht in den vergangenen Tagen: Erst wieder aufwachen, wenn dies alles vorbei ist? Welch ein verlockender Gedanke! Wenn wir ihn hier bei uns schon so erleichternd finden, wie viel mehr die Menschen vor Ort in der Ukraine, über die dieser Alptraum gekommen ist! =>
„Ich habe Angst – gar nichts weiß ich“
Von Flugzeuglärm und Explosionen wachte Tamara am frühen Morgen des 24. Februar auf. Die ältere Dame lebt in einem Vorort von Kiew. Pfarrer Ralf Haska war noch am selben Tag in direktem Kontakt mit ihr. Schließlich ist sie ein ehemaliges Gemeindemitglied von ihm. Bis 2015 war er selbst Pfarrer in der lutherischen Kiewer St. Katharinenkirche. Inzwischen betreut er die oberfränkische Kirchengemeinde Marktleuthen/Großwendern. In Gesprächen mit dem Sonntagsblatt gab er mehrfach aktuelle Informationen aus seinen Kontakten weiter. Denn noch immer ist er mit der Ukraine vernetzt. So auch mit Tamara, deren Nachnamen er zu ihrem Schutz nicht nennen will. =>
Mit den Augen lächeln
„Wir sind das ganze Jahr über lustig“ – längst nicht nur zur Faschingszeit. Das ist „Dr. Würschtl“ (Foto), alias Charlotte Liepelt wichtig. Seit gut zwei Jahrzehnten ist sie bei den KlinikClowns mit dabei. Egal, ob im Winter, vor Ostern oder im Novembernebel – keine Jahreszeit hält sie davon ab, sich die rote Nase aufzusetzen. Auch der Corona-Zeit setzte sie viele Ideen entgegen. Regelmäßig seit 24 Jahren sind mehr als 60 KlinikClowns gerade in Seniorenheimen oder Kinderkliniken auf Visite. Ihre Fähigkeit zu unmittelbarer Begegnung und Ansprache verbreitet heilsame Lebensfreude. =>