Gott lässt sich nicht besitzen, aber erfahren

Homolka und Khorchide: Umdenken!Der Untertitel hat es in sich: „Wie Islam und Judentum unsere Gesellschaft besser machen“: Sind nicht gerade Muslime eine besondere Bedrohung für das christliche Abendland – und zwar schon seit 500 Jahren, seitdem die Türken vor Wien standen? Genau mit diesem historischen Ereignis beginnen die beiden Autoren ihren Überblick. In einem ganz besonderen Dialog entstand dies Buch: Rabbiner Walter Homolka und Mouhanad Khorchide, der in Münster zukünftige islamische Religionslehrende ausbildet, haben es zusammen verfasst. Gerade die Tatsache, dass zwei Theologen dieser beiden Religionen solch ein Buch zusammen verfasst haben, macht es bemerkenswert. =>

Editorial: Ermutigung gegen Härte der Hoffnungslosen

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Du, lass dich nicht verhärten / In dieser harten Zeit. / Die allzu hart sind, brechen / Die allzu spitz sind, stechen / Und brechen ab sogleich.“ Aus einer ganz anderen Epoche scheinen diese Zeilen der „Ermutigung“ Wolf Biermanns zu stammen. 55 Jahre sind sie alt. Was gehen sie uns an? Leben wir nicht ebenfalls gerade in einer besonders rauen Zeit? Die Pandemie erscheint immer bedrohlicher als „ein Schrecken ohne Ende“. Die Zahl der Corona-Opfer steigt in der dritten Welle mehr und mehr. Auf der anderen Seite die Armut gerade bei den Schwachen.  =>

Corona als „Brandbeschleuniger“ für Neues

Digitale Gottesdienste aufgrund der Corona-KriseViel Digitales, wenig Analoges, manchmal etwas Hybrides – so lässt sich das vergangene Corona-Jahr in vielen Kirchengemeinden gut zusammenfassen. Dass in der „Zwangs- Digitalisierung“ auch Chancen für die Kirchen liegen, zeigen die ersten Ergebnisse der CONTOC-Studie („Churches Online in Times of Corona“), die nun bei einer Online-Tagung vor gut 200 Interessierten vorgestellt wurden. Federführend mit daran beteiligt ist die Würzburger Religionspädagogik-Professorin Ilona Nord: Die Studie sei „von kirchenhistorischer Bedeutung“, sagte sie – mit weiter internationaler Beteiligung sowie einem breiten ökumenischen Ansatz. =>

Entblättertes Schmuckstück

Renovierung der Judengasse 10/12 i Rothenburgie alten Steine sind gut abgeklopft und sorgfältig gestapelt. Selbst der alte Lehm, mit Jahrhunderte altem Stroh gemischt, ist ein Rohstoff für die Zukunft. Bei der Renovierung des Doppelhauses in der Rothenburger Judengasse 10/12 sind die alten Gebäude entblättert wie eine Zwiebel. Die Wände sind teils in mehreren Schichten abgetragen. So erlauben sie ganz unerwartete Einblicke in die Entstehungszeit vor gut 600 Jahren.  Denn um 1410 erblickte das Doppelhaus das Licht der Welt. Diese in sich geschlossene Bauweise zeigt sich schon daran, dass die Nummerierung der Sparren fortlaufend erfolgte. Dies ist gerade beim aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten gut zu sehen. =>

Christliche Lebenskunst köstlich zubereitet

Wildbad Rothenburg bietet Nachhalitigkeit„Fair-Trade Kaffee ist ja gut und schön – aber wäre nicht anderes noch wichtiger?“ Solche Reaktionen hat Stephan Michels durchaus beobachtet, als die ersten Diskussionen im Rothenburger Wildbad über eine neue verantwortliche Ausrichtung aufflammten. Er ist wirtschaftlicher und stellvertretender Leiter vor Ort. Seit 2014 ist Nachhaltigkeit und ökologisches Wirtschaften im Rothenburger Wildbad ein Thema, das ganz Groß geschrieben wird – auch jenseits der Anforderungen des „Grünen Gockels“. Das Thema brannte vor allem den Mitarbeitenden in Küche und Service auf den Nägeln, berichtet Stephan Michels. Sie holten sich Vertreter oder Vertreterinnen aus allen Abteilungen dazu. =>

Der Weg als Ziel in der Frühlingssonne

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus BayernEndlich zeigt sich die Wiederkehr des Lebens. Endlich beginnen die ersten Sonnenstrahlen die Natur wieder aufzuwecken. Und die Knospen öffnen sich, als hätten sie nur allzu lange darauf gewartet. Kam die erste Ahnung des Frühlings in diesem Jahr besonders spät? Jedenfalls brauchte sie nach einem viel zu frühen Zwischenspiel im Februar durchaus länger als im letzten Jahr. Und darum in diesem Jahr, in diesen Zeiten der fortwährenden Erstarrung, der Einsamkeit und des fast endlosen Wartens besonders heiß begehrt. Aber auf die Frühjahrssonne scheint doch noch Verlass zu sein. Sie zeigt in diesem Jahr, mit ihrem Eintreffen kurz vor der Osterzeit, wie wichtig die Hoffnung auf die Wiederkehr des Lebens ist. =>

Jude Jesus: Herausforderung und Heimkehr

Rabbi Walter Homolka: "Jesus, eine Heimholen"Es war ein Skandalbild. Die Darstellung „Der zwölfjährige Jesus im Tempel“ von 1879 schlug hohe Wellen: Ursprünglich stellt der jüdische Maler Max Liebermann den jungen Jesus als heftig gestikulierenden, barfüßigen Jungen mit kurzem Rock Hakennase sowie der Ansatz der typischen Schläfenlocken dar.  Wenige Jahre später beugte sich Liebermann dem Druck und überzeichnete den jungen Jesus: Die Haare des Jungen erschienen nun heller und ohne Lockenansatz. Mit diesem Bild begann Rabbiner Walter Homolka seinen Online-Vortrag bei der Stadtakademie Nürnberg Mitte März zum Thema „der Jude Jesus – eine Heimholung“. =>