„Merkwürdig fest“ stand die Breslauer St. Elisabethkirche im Frühjahr 1945 inmitten einer total zerstörten Innenstadt. So beschreibt es der damalige evangelische Stadtdekan in Breslau, Joachim Konrad-Bonn. Seine Darstellung druckte die „Schlesische Heimatzeitung“ erst in diesem Herbst ab. Weiter beschreibt der Stadtdekan: „Eine Zehn-Zentner-Bombe schlug durch das Dach, riss ein paar Prospektpfeifen der Orgel und das friderizianische Wappen am Königs-chor herunter und blieb als Blindgänger vor der Kanzel liegen.“ Und er fährt fort: „Wäre die Bombe, die dann sofort herausgeschafft wurde, explodiert, hätte das eine Totalzerstörung bedeutet.“ Doch so trat er bereits am Sonntag, 13. Mai 1945, wieder zum Altar … =>
Vom Stadtgefängnis zum Toleranzviertel
Überall in der Breslauer Innenstadt wuseln sie zwischen den Füßen umher: Die Zwerge sind allerorten, wenn auch meist nur etwa 30 Zentimeter groß. Mehr als 600 sollen es inzwischen in der Innenstadt sein. Dabei waren sie einst ein Zeichen des Widerstands, erklärt Stadtführerin Monika Trznadel. Sie führt für das Polnische Fremdenverkehrsamt auch auf Deutsch. Die Opposition hatte in den 1980er Jahren in Breslau mit Demonstrationen im Zwergenkostüm Kritik am kommunistischen Regime in Polen geübt. Der „letzte Gefangene“, wie alle seine „Kollegen“ aus Bronze, betrachtet vom ehemaligen Stadtgefängnis der Oder-Stadt aus das Treiben. Nach ersten Einblicken ins herbstliche Breslau in der vergangenen Woche helfen sie uns die Entwicklung besser zu verstehen. =>
Gott lässt sich nicht besitzen, aber erfahren
Der Untertitel hat es in sich: „Wie Islam und Judentum unsere Gesellschaft besser machen“: Sind nicht gerade Muslime eine besondere Bedrohung für das christliche Abendland – und zwar schon seit 500 Jahren, seitdem die Türken vor Wien standen? Genau mit diesem historischen Ereignis beginnen die beiden Autoren ihren Überblick. In einem ganz besonderen Dialog entstand dies Buch: Rabbiner Walter Homolka und Mouhanad Khorchide, der in Münster zukünftige islamische Religionslehrende ausbildet, haben es zusammen verfasst. Gerade die Tatsache, dass zwei Theologen dieser beiden Religionen solch ein Buch zusammen verfasst haben, macht es bemerkenswert. =>
Einschränkungen fördern innere Sammlung
„Aber sie haben auch guten Seiten, diese Einschränkungen.“ So schreibt Süleyman Bahn vom Mevlana Verein e.V. in seiner Dankesantwort. Sie ging an den Nürnberger Stadtdekan Jürgen Körnlein und an Thomas Amberg, der als Pfarrer und Islamwissenschaftler das Nürnberger Begegnungszentrum „Die Brücke – Köprü“ leitet. Die evangelischen Vertreter hatten der islamischen Gemeinschaft zu Beginn des Ramadans ihr Mitgefühl versichert. Und sie hatten betont, dass sie auch von christlicher Seite aus die Begegnungen bei der Feier des Fastenbrechens vermissen. Üblicherweise seien sie ansonsten während des Ramadans „alle zwei bis drei Tage“ abends zum Fastenbrechen bei den muslimischen Gemeinden im Nürnberger Raum eingeladen, so Amberg. Doch nun, zu Corona-Zeiten, musste nach dem Oster- und Passahfest jetzt auch der Ramadan still gefeiert werden. =>