„Meine Eltern sind zu arm, mir eine Bibel zu beschaffen, und wir brauchen doch die Bibel, um Gottes Willen daraus zu lernen. Ich danke Ihnen daher vielmals, dass Sie so gütig gewesen sind, mir eine Bibel zu schenken! Ich will jetzt fleißig daraus lernen und Gottes Gebote mein Leben lang vor Augen und im Herzen behalten.“ So herzzerreißend schrieb die Schülerin Anna Barbara Barthin aus Barthelmesaurach bei Kammerstein. Im Dezember 1825 erhielt sie das lang ersehnte Geschenk rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest. Der Centralbibelverein in Nürnberg, 1824 endlich gegründet, gab da gerade seine erste Ausgabe in einem neuen billigeren Druckverfahren heraus. Nach langen Mühen hatte er endlich vor genau 200 Jahren seine Arbeit aufnehmen können. =>
Wurzeln des Weihnachtsfestes
Wo und wann erblickte Jesus das Licht der Welt? Können wir uns eine Weihnachtskrippe heute ohne Stall kaum noch vorstellen, so steht dennoch davon nichts in der Bibel: Lukas erwähnt die Futterkrippe, in die Maria den Neugeborenen legte. Tiere waren wohl nicht dabei. Ochs und Esel stammen wohl aus der Klage des Propheten: „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn: aber Israel kennt‘s nicht“ (Jesaja 1, 3). Damit beginnt die Weihnachtsausstellung des Nürnberger Bibelmuseums. Sie wirft einen Blick auf die Entstehung und Geschichte des Weihnachtsfestes. Sie zeigt weiter, welche Wurzeln die Traditionen des Weihnachtsfestes beeinflussten … =>
„Denn ich bin Gott und nicht ein Mann“
Muss die Provokation sein? Ins Auge fallen das Bildnis von „Conchita Wurst auf der Mondsichel“ und der Titel der Ausstellung „G*tt w/m/d“. Das lenkt natürlich Aufmerksamkeit auf sich, stößt aber genauso ab. Das „Bibelhaus Erlebnis Museum“ in bester Museumslage am Frankfurter Mainufer scheint damit sehr kalkuliert umzugehen. Das schafft dann nicht nur praktische Probleme: Wie soll ich denn das aussprechen: „G‘tt“? Und geht dies nicht an den Rand der Gotteslästerung? Im Gegenteil, würden viele fromme Juden sagen. Seit Jahrhunderten schrieben sie auf Jiddisch und später auf Deutsch „G‘tt“ oder „G-tt“– um die Unaussprechbarkeit anzudeuten. … =>