Wenn Zuversicht unter Feuer steht

Militärischof Bernhard Felmberg (vorne links) bei der Gesamtkonferenz der Evangelischen MilitärseelsorgendenFür ihn war es keine Überraschung – jedenfalls nicht rückblickend. Brigadegeneral Gerhard Klaffus benannte für die Jahre 2014 und 2022 Faktoren in Westeuropa, die den Eindruck von Schwäche und eines Kreisens um sich selbst hinterlassen konnten. Damit setzte er in seinem Vortrag vor der Konferenz der Evangelischen Militärseelsorgenden in Nürnberg Akzente. Vor acht Jahren griff Putin den Donbass und die Krim an sowie Anfang 2022 den Rest der Ukraine. Erinnern wir uns … =>

Mitschwingen im Tanz der Auferstehung

Tanzender Gekreuzigter in der Kapelle der Dankbarkeit Maicha. Foto: KrausWie kann man in einer Welt voller Leid, Gewalt und Unsicherheit noch an Auferstehung glauben? Die traditionellen Bilder vom leeren Grab oder himmlischem Leben wirken auf viele Menschen heute fern und schwer greifbar. Der Würzburger Theologe Klaas Huizing schlägt eine andere Deutung vor: Er sieht Auferstehung als lebendige Erfahrung von „unendlicher Resonanz“. Wie lassen sich diese poetischen Worte theologisch füllen? So beschreibt Huizing die tiefe Verbindung Jesu zum Leben – berührt durch Frequenzen, die Jesus in Christen auslöst. Das ist mehr als ein traditionelles Glaubensbekenntnis. Es ist ein Schwingungsraum, der sich immer neu auftut, wenn Menschen sich berühren lassen – von Liebe und Hoffnung, Schmerz oder Schönheit. =>

Entlarven aller Sicherheiten und Selbstbilder

Zurschaustellung Jesu durch Pilatus: Detail vom Altar in der Kathedrale im dänischen RoskildeWarum lässt Gott immer wieder Leid zu – selbst in der Bibel? Allein schon in der Geschichte von Kain und Abel verhindert er nicht den Brudermord, damit die Lesenden dadurch einen Erkenntnisprozess gewinnen, wie der Würzburger Systematiker Klaas Huizing aufzeigte. Nun gut, es ist eine mythische Erzählung, kein irgendwie gearteter historischer Bericht.  Das trifft für Huizing natürlich genauso auf Hiob zu – allein schon durch die Rahmenerzählung der Wette Gottes mit dem Satan. Der Gerechte leidet absolut schuldlos. Die Reden Gottes aus dem Wetter (Hiob 38) bleiben „unbefriedigend“, so Huizing. Sie bieten keinen akzeptablen Grund für Hiobs Leiden … =>

Welchen Wert haben die Hilfen für die Schwächsten?

Chefredakteurin Susanne Borée, Februar 2024„Ich bin nur noch in der Kirche, weil ich die Arbeit der Diakonie weiter unterstützen will“, so habe ich es auch in meinem Freundeskreis mehr als einmal gehört. Da ist sie nicht allein. So verrate ich meiner Umgebung lieber mal nicht, dass diakonische Projekte nur zu einem äußerst geringen Teil durch Kirchensteuern finanziert werden. Bekanntlich leiden die kirchlichen Kassen selbst Not. Staatliche Zuschüsse wurden nicht angepasst. Die aktuelle Landessynode beschäftigte sich nun mit der Diakonie. Der zuständige Oberkirchenrat Stefan Blumtritt will ein „ähnliches Niveau“ der Unterstützung halten – es sei eine Frage der „Glaubwürdigkeit von Kirche“ solche Hilfen verlässlich weiterzuführen. =>

Kirche muss stören und sich einmischen

Landesbischof Christian Kopp bei der Landessynode in AugsburgMit Gottesdienst und Empfang ist am Sonntagabend in Augsburg die Frühjahrstagung der bayerischen evangelischen Landessynode eröffnet worden. Die bayerische Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner rief in ihrer Predigt in der evangelischen St. Ulrichskirche das hohe Armutsrisiko auch in Bayern in Erinnerung. Derzeit sei jede vierte Frau im Rentenalter im Freistaat von Armut betroffen, ebenso wie jedes fünfte Kind, sagte sie. Die Kirche muss auch nach Überzeugung von Synodenpräsidentin Annekathrin Preidel und Landesbischof Christian Koppe eine heilsame Unruhestifterin sein … =>