Eine Kirche mit mehreren Konfessionen nutzen – bietet diese Idee Weichenstellungen für die Zukunft? Ein Symposium in Sulzbach-Rosenberg begab sich auf Spurensuche und übertrug historische Ideen auf die Zukunft. Denn schon im Zeitalter der Konfessionskriege rauften sich Katholiken und Protestanten so zusammen, dass sie „simultan“ die Gotteshäuser nutzen konnten. Seit zehn Jahren kümmert sich der Förderverein Simultankirchen in der Oberpfalz e.V. um dies Erbe. Es war immer konfliktträchtig, wenn beide Konfessionen eine Kirche nutzten … =>
Ruf weg vom „privaten Frieden mit Gott“
Unvorbereitet erhob er seine Stimme – so heißt es. Vor 500 Vertretern – damals alles Männer – der evangelischen Landeskirchen aus allen Teilen Deutschlands am 22. September 1848 in Wittenberg erhielt Johann Hinrich Wichern Raum für eine Rede. Eigentlich ging es damals darum, wie inmitten der 1848er-Revolution der Zusammenschluss zu einem Kirchenbund ermöglicht werden könnte. „Die Revolution gehe auch auf die Schuld der Kirche zurück, die die Proletarier vernachlässigt habe, ruft er den Delegierten zu.“ So beschreibt es Uwe Birnstein eindrücklich in seiner schmalen Biografie über den damals 40-jährigen Begründer der Inneren Mission und somit der Diakonie. =>
Sprache im Fluss – und die Fremdwörter?
„Geistlich“ statt „spirituell“: Welchen Unterschied macht eine solche Wortwahl? Sind die Artikel einfacher zu verstehen, wenn wir ganz konsequent jedes Fremdwort übersetzen? Oder verengt es unsere Perspektiven, also unsere Blickwinkel aber auch unsere Sichtweisen, wenn wir alle Fremdwörter vermeiden? In der Sommerzeit erreichte die Redaktion ein Brief mit der Bitte, Fremdwörter zu vermeiden. Doch gerade sprachliche Entwicklungen sind vielfach im Fluss. Wir versuchen es bereits, doch gibt es vielerlei Fallstricke: Beim „Fundraising“ sind wir noch immer auf der Suche. Das scheint es wohl keine knackige Übersetzung zu geben. Weder „Spenden sammeln“, noch „Schätze heben“ trifft das Gemeinte vollständig. =>