Schon das Jahr 2020 „erlebten wir als eine ganz besondere Reise – zu uns selbst“: Das schrieb ich Ihnen in der Weihnachtsausgabe vor einem Jahr an dieser Stelle. Dieser Weg hat sich 2021 fortgesetzt: Die anfänglichen Hoffnungen auf „Normalität“ nach dem Impfstart gegen Corona verschoben sich bald ins Ungewisse. Auf einer tieferen Ebene aber gilt auch der Satz von Herta Dietrich: „Auf meinem Weg, den Wegen allen, / geh ich zum Ort der Sehnsucht hin …“ Sie finden ihr Gedicht in unserer gedruckten Weihnachtsausgabe. Da unser „Christliches Jahrbuch“ nun auch ein Opfer der Pandemie geworden ist, will die Redaktion Ihnen nun zumindest jetzt einige Gedichte zukommen lassen. Besser als 2020 schien dieses Jahr 2021 wohl kaum mit seinen Wetterkapriolen und dem schwankenden Grund der Hoffnungen. =>
Tuten und tauchen, trommeln und tanzen
Von einer langen Reise kommt er über das Meer. Der Heilige Vassilios – „bei uns gleichzeitig Nikolaus und Weihnachtsmann“, so Georgios Vlantis, erreicht die griechisch-orthodoxen Gläubigen erst zum 1. Januar. Der Diplomtheologe ist Geschäftsführer der ACK in Bayern. Der erste orthodoxe, dem dieses Amt anvertraut wurde. Er ist Mitglied der griechisch-orthodoxen Kirche, die in Deutschland um die 500.000 Mitglieder hat. Zu Neujahr feiert seine Kirche die Beschneidung des Herrn. Das Meer bestimmt das Leben in Griechenland zur Fortbewegung in besonderem Maße. Als weihnachtlicher Schmuck wurden früher kleine Schiffe gebastelt und beleuchtet – bevor der Weihnachtsbaum sie verdrängte. =>
Wann lag nun Jesus in der Krippe?
Strenges Fasten – während sich im Supermarkt die Regale mit dem Adventsgebäck schier biegen und der Bratenduft zu Weihnachten aus allen Fenstern quillt? Das ist für die Mitglieder der äthiopisch-orthodoxen Kirche schon gewohnter Alltag. Während ihre Nachbarn den Weihnachtsbraten und Christstollen verspeisen, geht es karg weiter. Denn das Christfest feiern die Gemeinden am 7. Januar, erklärt der äthiopische Priester Dawit Kefyalev. Die Frage nach dem Grund führt hinein in die Vielfalt kalendarischer Traditionen. =>
Sturmzeiten bei der Marine und im Museum
Weit hallen die Schritte durch die leeren Gänge des RothenburgMuseums. „So weihnachtlich leer wie jetzt überall in Rothenburg“, meint Leiter Hellmuth Möhring. Das ist im vormaligen Reichsstadt-Museum nicht nur der Morgenstunde geschuldet. Zwei ausgefallene Weihnachtsmärkte in Folge, fehlende Gäste aus dem Ausland und lange Schließzeiten im Gaststättengewerbe haben die Touristenmetropole getroffen. Hinzu kommt der drohende Konkurs einer großen Firma. Zum Jahresende geht Möhring in den Ruhestand. =>
Trost der kleinen Lichter
Tapfer versuchen die Lichter die zunehmende Dämmerung zu durchdringen. Wohin ich auch blicke – überall sind die Fenster hoffnungsvoll geschmückt: Die Lichter verströmen ihren warmen Schein. Viele alte Bekannte lassen sich so bei einem abendlichen Spaziergang wieder entdecken: Viele alte Bekannte lassen sich so bei einem abendlichen Spaziergang wieder entdecken: Dort, an dieser Straßenecke erheben sich wie jedes Jahr die Sterne gen Himmel. Und da drüben die geschmackvoll drapierten Weihnachtsbäumchen! Nun gut, der Nachbar weiter hinten blinkt wie immer überladen. Und dieses Jahr hat er sich noch ein Rentier samt Schlitten aus bunten Lichtlein angeschafft! Dennoch sind sie Hoffnungszeichen … =>
Zwiebeln statt Zimt, Kümmel statt Nelken
Nach Zimt und Nelken schmeckte sie eher nicht – die alte Küche von Bethlehem und überhaupt im Heiligen Land zu biblischen Zeiten. Eher nach Koriander und Kümmel. Die südliche Levante – also Israel und Juda – übernahm viele der feinen und meist ebenso gesunden Spezereien aus dem Alten Ägypten. Diese Hochkultur schuf vorzeiten viele geschmacklichen Grundlagen der morgenländischen Küche. Was uns als typisch orientalisch erscheint und sich etwa im Nürnberger Laden „Gewürze der Welt“ dazu findet, gab es schon im Alten Testament. =>