Von außen erscheinen sie schlicht – manchmal gar streng. Ihre ganze Schönheit entfaltet sich erst innen. Dort zeigen die Kirchen im Markgrafenstil unerwartete Schätze an eindrucksvollen Räumen und liebevollen Details. Jede der sorgsam geschnitzten und bemalten Figuren lohnt eine besondere Aufmerksamkeit. Ein Gesichtsausdruck, eine Handbewegung erwärmt das Herz. Von Bayreuth bis in das kleinste Bergdorf hat praktisch jede Kirche ihre Besonderheit und Tradition. =>
Brückenbau für die letzte Reise
„Zuerst habe ich mich geweigert, das Thema hoch zu kochen.“ Elke Fischer zögerte, Corona als Anlass dafür zu verwenden, das Nachdenken über die letzten Dinge zu vertiefen. Sie bietet schon seit zwei Jahrzehnten ihre Hilfe als Krisenbegleiterin und Testamentsvollstreckerin an. Dabei entdeckte sie schon bald nach dem Ausbruch der Pandemie, dass die Nachfragen steil anstiegen. Die Bilder und Filmsequenzen über die Intensivstationen führten bei vielen Menschen dazu, selbst darüber nachzudenken, unter welchen Umständen sie künstlich ernährt und beatmet werden wollten. Die eigene Sterblichkeit war in kaum geahntem Ausmaß in den Blick gerückt. „Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie schnell sich Lebensumstände in kurzer Zeit komplett verändern können“, … =>
Editorial: Was zählt wirklich?
Unterwegs am See – da scheint Corona so weit entfernt wie nie zu sein. Nur am Himmel brauen sich immer Wolken zusammen. Wird das Gewitter kommen? Das Wetter hilft dabei, dass sich die Menschen am Strand gut verteilen. Da rücke ich niemanden zu nahe. Denn ich habe sie nun auch: die Corona-App. Ein paar Tage nach dem Erscheinen habe ich noch gezögert – das gebe ich offen zu. Ist sie wirklich sicher? Und überwachungsfrei? Untersuchungen von unabhängigen Organisationen wie dem „Chaos Computer Club“ und Gespräche mit Freunden, denen ich vertraue, überzeugten dann. Zuletzt blieb von allen meinen Bedenken das diffuse Gefühl: „Eigentlich will ich gar nicht wissen, ob ich eventuell infiziert bin. Da würde ich schlaflose Nächte bekommen. Es reicht ja schon, wenn die Symptome kommen.“ =>
Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe
„Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ Unter dieses Lutherzitat stellte Kirchenrat Wolfgang Schürger seinen einführenden Vortrag. Das Evangelische Bildungszentrum Bad Alexandersbad hatte zu einem Webinar „ressourcenleichter leben“ geladen, das Heidi Sprügel organisierte. Die Corona-Krise hat uns zum Nachdenken darüber gebracht, was wir wirklich brauchen, so der Beauftragter für Umwelt- und Klimaverantwortung der Landeskirche. Da gehe es sicher um viele materielle Güter bis hin zu dem viel zitierten Toilettenpapier, aber genauso um finanzielle, soziale oder berufliche Sicherheiten. In der Exodus-Geschichte diskutiert allein schon die Manna-Geschichte den Sicherheitsgedanken. =>