„Wir sitzen zusammen in einem Boot.“ Das erfahren einige Familien durch die Pandemie. Auch wenn ihre Beziehungen schon zuvor schwierig waren, lernten sie jetzt neue Formen des Zusammenlebens zu finden. Miteinander in einem Boot sitzen wir Menschen auch mit den anderen Geschöpfen. Sind wir Menschen den Tieren wirklich überlegen? Das fragte bereits Michel de Montaigne (1533–1592) kritisch nach. Natürlich kannte er ebenfalls die göttliche „Ermächtigungsgrundlage“ (1. Mose 1, 28), nach der sich die Menschen die Welt untertan machen sollten. Das kann auch Verantwortung für die Natur begründen. Die aktuelle Ausstellung Die aktuelle Ausstellung „Tiere in der Rechtsgeschichte“ des Rothenburger Kriminalmuseums zeigt ebenfalls spannende Impulse, wie Menschen mit Tieren durch direkte Verhandlungen zum Ausgleich zu kommen versuchten. =>
Wie verloren Tiere ihre Seele?
Hatten Tiere früher eine Seele? Exkommunizierte Heuschrecken oder gehängte Wölfe sprechen dafür. Was heute merkwürdig klingt, erschien den Menschen früherer Jahrhunderte durchaus vernünftig zu sein. Schließlich bedrohten die großen Räuber über Jahrtausende hinweg die Menschen, die ihnen fast hilflos ausgeliefert waren. Auch Mäuse, Heuschrecken oder Maulwürfe konnten Schrecken verbreiten. Sie konkurrierten um Nahrungsmittel. Ungezieferplagen galten über Jahrhunderte hinweg als Strafen Gottes für menschliches Fehlverhalten. =>