Einschränkungen fördern innere Sammlung

„Aber  sie haben auch guten Seiten, diese Einschränkungen.“ So schreibt Süleyman Bahn vom Mevlana Verein e.V. in seiner Dankesantwort. Sie ging an den Nürnberger Stadtdekan Jürgen Körnlein und an Thomas Amberg, der als Pfarrer und Islamwissenschaftler das Nürnberger Begegnungszentrum „Die Brücke – Köprü“ leitet. Die evangelischen Vertreter hatten der islamischen Gemeinschaft zu Beginn des Ramadans ihr Mitgefühl versichert. Und sie hatten betont, dass sie auch von christlicher Seite aus die Begegnungen bei der Feier des Fastenbrechens vermissen. Üblicherweise seien sie ansonsten während des Ramadans „alle zwei bis drei Tage“ abends zum Fastenbrechen bei den muslimischen Gemeinden im Nürnberger Raum eingeladen, so Amberg. Doch nun, zu Corona-Zeiten, musste nach dem Oster- und Passahfest jetzt auch der Ramadan still gefeiert werden. =>

„Welt als Geschenk Gottes neu verstehen“

„Lieber am Virus sterben als am Hunger …“. Dieser Satz beschreibt die verzweifelte Lage in Venezuela. Medikamente und Lebensmittel kauften sich Venezolaner bis vor Kurzem in Kolumbien. „Nun ist die Grenze wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Selbst in Krankenhäusern fehlt oft fließendes Wasser. Tests auf das Coronavirus und Schutzkleidung für Ärzte und Pfleger sind absolute Mangelware.“ Das ökumenische Medizinzentrum „Acción Ecumenica“ in Caracas versucht bei der Versorgung zu helfen. Im Straßenkinderheim werden dringend Lebensmittel benötigt für die 22 Jungen, die die lutherische Gemeinde in Valencia betreut. =>

Dankt dem Herrn für den Tag der Befreiung

„Lasst uns beten, Brüder“, so rief einer der uniformierten Befreier auf Englisch. Dies blieb Joseph Rovan unauslöschlich im Gedächtnis. Er war als Mitglied des französischen Widerstands ab Sommer 1944 in Dachau inhaftiert. Am 29. April 1945 befreiten die Amerikaner das Konzentrationslager dort – gut drei Monate nach Auschwitz. Rovan weiter: „Das schmiedeeiserne Tor stand weit offen. Einer der Amerikaner rannte auf dem Balkon und rief: ,Lasst uns dem Herrn danken für diesen Tag der Befreiung. Nochmals hat er Israel, sein Volk, aus Pharaos Ägypten herausgeführt‘. Dieses unerwartete Gebet trieb mir die Tränen in die Augen, es war so unpassend und wunderbar zugleich, zu schön, um wahr zu sein.“ =>

Klimafasten trotz Krise

Am schwersten fiel mir bisher der Verzicht auf Internet und Smartphone. Als zwei der 40 Herausforderungen zur Klimafasten-Aktion der Metropolregion Nürnberg sollten auch diese Ziele angegangen sein. Ein Glück: Das ließ sich schaffen, bevor Corona das Leben bestimmte. Denn nun ist der Kontakt über E-Mail, Internet und Anrufe wichtiger denn je geworden. Da werden wohl nicht nur bei uns die Server heißer laufen denn je. In vielen anderen Bereichen bietet sich gerade in den aktuellen Zeiten des Verzichts die Gelegenheit, noch einmal ganz neu da­rüber nachzudenken, was wirklich notwendig und gut für unser Leben ist. Globalisierte Verflechtungen kommen wohl immer mehr an ihre Grenzen.  =>

Alter trotz Armut in Würde gestalten


Es sind beschauliche Bilder, die zu Herzen gehen: Der Pferdepflug auf dem Feld, Schafe und Schweine mit ihrem Nachwuchs bevölkern den Hof. In einer Ecke sitzen Frauen, die miteinander Erbsen pulen. Senioren mit Weste und Hut, die den Feierabend auf der Bank am Haus genießen. Doch sind es nicht Szenen, einer guten alten Zeit oder einem Heimatfilm entsprungen – sondern Gegenwart. Erst beim näheren Hinsehen springt ein Detail ins Auge: Die Feldarbeiter und die Frauen sind alt, sehr alt. Denn es sind Szenen aus einem Seniorenheim: Aus dem Altenheim Hetzeldorf bei Mediasch im rumänischen Siebenbürgen. Fünf oder sechs der 30 Senioren arbeiten noch regelmäßig auf dem Feld, so Ursula Juga-Pintican. =>

Verzweifelter Kampf gegen Riesenschwärme

Eine schwere Hungersnot in Ostafrika befürchtet Malte Landgraff, Projektkoordinator für Kenia bei der Johanniter-Auslandshilfe. Eine ungeheure Heuschreckenplage bedroht die Felder. Die Insekten kommen aus Äthiopien und Somalia und verheerten gerade Kenia. Begünstigt durch extreme Wetterlagen und die schweren Überschwemmungen konnten sich enorme Heuschreckenschwärme bilden. Während es in Australien in den letzten Wochen bekanntlich zu trocken war, führte dasselbe Wetterphänomen auf der anderen Seite des Ozeans zu Zyklonen und damit zu Überschwemmungen. =>

Fasten als Verzicht?

Hof_Fastenticket_BoreeDie Zimmertemperatur um ein Grad senken – ist das nicht ungemütlich? Ganz im Gegenteil, so vermittelt es die Klimafasten-Broschüre. Mit der Strickjacke oder dem Lieblings-Pullover könne man sich gerade dann so richtig gemütlich aufs Sofa kuscheln. Wer am „Klimafasten“ teilnimmt , kann dies bereits in der zweiten Woche der Passionszeit ausprobieren. Neben vielen bekannten Fastenaktionen steht in diesem Jahr 2020 das „Klimafasten“. In einer Broschüre und im Internet geben die Initiatoren Anregungen für Schwerpunkte in den sieben Passionswochen. Ökumenisch ist es ausgerichtet. =>