Hebamme und Hexe, Handwerk und Handel

Hebammenkoffer als Beispiel medizinischer EntwicklungslinienSie machte etwas her: eine kunstvoll gestaltete Armprothese aus dem Jahr 1716: Als sogenannte Sonntagshand, deren Gelenke beweglich und einzeln feststellbar sind, war sie mechanisch und handwerklich auf der Höhe ihrer Zeit.  Die Heiler waren auch früher nicht von gestern. Sie nutzten die Neuerungen ihrer Zeit zur Heilung und um ihre Kompetenzen gebührend zu zeigen.  Immer alles im Griff und mit dabei hatte die Hebamme Elise Dudek. Reich gefüllt war ihr Hebammenkoffer. Auch auf der Flucht im Jahr 1945 konnte sie so bei Geburten helfen. Sie benötigte wohl keine verkaufsfördernde Schau. =>

„Das Leben muss weitergehen“

Mario Göbel von der Diakonie KatastrophenhilfeDas Baby zuckte zusammen. Dabei wollte Mario Göb es doch zum Lachen bringen. Er klatschte vor dem kleinen Jungen in die Hände. Schließlich hat er zuhause in Berlin auch ein kleines Baby, das auf dieses Klatschen mit Lachen reagiert. Nicht so bei seinem Besuch in Kiew, das er als neuer Koordinator für die Ukraine von der Diakonie Katastrophenhilfe besuchte. Er sah sich um: In der Wand ließen sich die Löcher von den Artilleriesplittern erkennen. Im Nachbarzimmer waren die Fensterscheiben zerborsten. Das geschah noch während der Schwangerschaft, so die Mutter. Schließlich kam ihr Kind inmitten des Krieges zu Welt. … =>

Zeit des Aufmerkens

Susanne Borée, Porträt, boree.de, Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern„Ich würde gerne Geschenktütchen für unsere Adventsfeier vorbereiten. Würdest Du etwas Kleines dazu beisteuern?“ Diese Nachricht versetzte mich alles andere als in Weihnachtsstimmung. Muss das sein? Da fühle ich mich unter Druck gesetzt, ja sogar fast fremdbestimmt. Dabei ging es mir doch recht gut in den vergangenen zwei Jahren mit dem „schlankeren“ Festprogramm. Nun gut, Weihnachtsmarkt und Glühwein in froher Runde unter dem Lichterhimmel hat schon etwas – wenn es auch nicht wirklich fromme Gefühle weckt. Zumindest dachte ich das, … =>

Wie soll ich dich empfangen …

Weihnachtsschmuck im Rothenburger Wildbad„Allmächtd, der Thomas ist da.“ In übertriebener Geste breitet der Freund die Arme aus. Was macht das mit dem Begrüßten? Fühlt er sich willkommen? Oder abgestoßen von zu viel Begeisterung? Natürlich war dieser Empfang künstlich! Schließlich gehörte er zu einem Anspiel von verschiedenen Begrüßungsszenen: Mit ihnen sah sich ein Teilnehmer konfrontiert. Von der beschriebenen überströmenden Herzlichkeit bis zu einem genervten Blick auf die Uhr. Am zweiten Adventswochenende fand wieder der „Cursillo“ im Rothenburger Wildbad statt … =>

… kommt mit seinen Gaben: und viel Abfall

Verpackung von GeschenkenGeschenke auspacken macht nicht nur Kindern großen Spaß und gehört auch für die allermeisten Erwachsenen zu Weihnachten dazu. Leider landen Geschenkverpackungen aber häufig direkt nach der Bescherung im Müll. Das ist nicht nur schade, sondern sogar schädlich! Als Kind hatte ich noch zu lernen, die Geschenke möglichst sorgfältig auszupacken, um das Papier ja nicht zu beschädigen: Es sollte ja wiederverwertbar fürs nächste Jahr sein. … =>

Rückblick auf eine Epoche des Wandels

Jürgen Zenker, sein Abschied von DiakoneoNein, auch nach diesem Weihnachtsfest kommt für ihn keine Langeweile auf. Davon ist Jürgen Zenker, Vorstand der Dienste für Menschen bei Diakoneo, überzeugt. Zum Jahresende verabschiedet er sich in den Ruhestand. Am 11. Dezember findet seine offizielle Verabschiedung in der Neuendettelsauer Kirche St. Laurentius statt. Fünf Tage später will er alle seine Dienstschlüssel abgegeben haben. Dabei kennt er seit 32 Jahren jedes Schlagloch und jede Baustelle auf der A6 zwischen Nürnberg und Neuendettelsau persönlich. =>

Wurzeln des Weihnachtsfestes

Weihnachsausstellung im Nürnberger BibelmuseumWo und wann erblickte Jesus das Licht der Welt? Können wir uns eine Weihnachtskrippe heute ohne Stall kaum noch vorstellen, so steht dennoch davon nichts in der Bibel: Lukas erwähnt die Futterkrippe, in die Maria den Neugeborenen legte. Tiere waren wohl nicht dabei. Ochs und Esel stammen wohl aus der Klage des Propheten: „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn: aber Israel kennt‘s nicht“ (Jesaja 1, 3). Damit beginnt die Weihnachtsausstellung des Nürnberger Bibelmuseums. Sie wirft einen Blick auf die Entstehung und Geschichte des Weihnachtsfestes. Sie zeigt weiter, welche Wurzeln die Traditionen des Weihnachtsfestes beeinflussten … =>

„Die schönsten Kirchen“ als Glaubensraum

Herausgeber_und_Autoren_Autorinnen des Tagungsbandes_Markgrafenkirchen_Bayreuth„Die schönsten Kirchen der bayerischen Landeskirche“ könne Dorothea Greiner in Oberfranken genießen: Das gab ihr vor elf Jahren Hartmut Böttcher, damals Oberkirchenrat und Verantwortlicher für das Bauwesen der Kirchengemeinden, mit auf den Weg. Dieser Impuls bei ihrer Amtseinführung entwickelte sich zu einem Ansporn für die Regionalbischöfin, die Gotteshäuser näher zu betrachten. Und ihre Symbolik allgemein nachvollziehbar zu machen. Denn die Markgrafenkirchen sind nicht nur besonders farbenprächtig und gleichzeitig aufwendig im Unterhalt, sondern ein Spiegel ihrer Epoche: Als „Resonanzraum der barocken Predigt“ sieht Klaus Raschzok sie. Nun sind sie auch von mehreren wissenschaftlichen Perspektiven aus gründlich in den Blick genommen worden. =>

Dunklen Orten keine Chance geben!

Teilnehmende beim Fachtag zur Prävention gegenüber sexualisierte Gewalt, links Regionalbischöfin Dorothea GreinerGibt es dunkle Treppenaufgänge im Gemeindehaus? Wer hat alles noch Schlüssel für die Sakristei, obwohl er oder sie schon längst keine Blumen mehr für den Altar bringt? Haben die Mitarbeitenden transparente und verbindliche Vereinbarungen für den grenzachtenden Umgang der Mitarbeitenden untereinander, die das Verhältnis für Nähe und Distanz regeln? Plötzlich stehen solche Fragen und Dutzende weiterer im Raum. Sie stammen aus einem achtseitigen „Fragebogen zur Risiko- und Potentialanalyse der ELKB 2022“. Jede Kirchengemeinde und jede KITA im ganzen evangelischen Bayern soll dies in den nächsten drei Jahren angehen. Denn es ist Teil des Schutzkonzeptes zur Vorbeugung gegen sexualisierte Gewalt. =>

Wie Verantwortung mobilisiert wird

Heidi Schilling übergab mit Camilla Ebert die Unterschriftenliste an Birgit Fischer vom Einwohnermeldeamt der Verwaltungsgemeinschaft und dem Bürgermeister Johannes Schneider (Adelshofen)Die Hoffnung ist groß: In den vergangenen Monaten sammelten bayernweit viele Initiativen Unterschriften, um ein Volksbegehren für einen Radentscheid auf den Weg zu bringen. Das Koordinationsteam hat inzwischen rund 100.000 Unterschriften gezählt. Damit hat das Bündnis Radentscheid Bayern das erste Zwischenziel um das Vierfache übertroffen: 25.000 gültige Unterschriften sind für die Zulassung des Volksbegehrens nötig. Die einzelnen Unterschriften-Listen wurden dezentral gut hundert Städten, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften in Bayern übergeben. Dort überprüfen die Stadtverwaltungen sie. Sollte sich die Zählung des Aktionsbündnisses offiziell bestätigen, … =>