Beim Happy End nicht „abjeblendt“?

Die Nacht des Jubels – und alles war gut? Weit gefehlt! Das zeigt sich besonders deutlich beim Fall der Mauer vor 30 Jahren. Die Entwicklungen überschlugen sich. Während viele Engagierte im Westen auf ihre neuen Verbündeten im Osten hofften und über einen dritten Weg nachdachten, stand dort die Wiedervereinigung im Vordergrund. Im Evangelischen Bildungszentrum (EBZ) Bad Alexandersbad dachte nun eine hochkarätig besetzte Wochenendtagung mit mehr als hundert Teilnehmenden zum Thema „Vorwärts – und schnell vergessen“ über „30 Jahre Einigkeit und Recht und Freiheit“ nach. Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer hatte dort viele Jahre hindurch die deutsch-deutschen Tagungen geprägt. …  =>

Auf der Suche nach einer Heimat ohne Hass

Ein Raunen ging durch das Publikum: Drei bis vier Stun-den sollte die Lesung dauern, kündigte Dunja Hayali gleich zu Beginn an. Dabei begann die Veranstaltung in der voll besetzten Rothenburger Reichsstadthalle doch erst kurz nach acht Uhr abends! Gut drei Stunden dauerte sie tatsächlich – doch sie war so kurzweilig, dass wohl niemand oft auf die Uhr schauen musste. „Bin ich anders?“, fragt Dunja Hayali vor einiger Zeit ihre alten Freundinnen, die sie seit ihrer Kinderzeit kannte. Diese überlegten lange … =>

Verwitterte Lebenszeichen bewahren

Jetzt gibt es Krieg! Mit dieser Überzeugung gingen wir schlafen, in dieser Nacht des 9. November 1989. Nie würden die Russen „ihre“ Besatzungszone aufgeben, ihre Kronjuwelen aus dem letzten Krieg. Die letzten Bilder dieses Abends zeigten mir eine russische Kaserne tief im Osten Berlins. Da blieb alles ruhig – noch. Wie würden wir durch die Nacht kommen? Am nächsten Morgen blinzelte ich vorsichtig in eine Welt, in der immer noch keine Atombombe gefallen war. … =>

Mein Mauerfall

Jetzt gibt es Krieg! Mit dieser Überzeugung gingen wir schlafen, in dieser Nacht des 9. November 1989. Nie würden die Russen „ihre“ Besatzungszone aufgeben, ihre Kronjuwelen aus dem letzten Krieg. Die letzten Bilder dieses Abends zeigten mir eine russische Kaserne tief im Osten Berlins. Da blieb alles ruhig – noch. Wie würden wir durch die Nacht kommen? Am nächsten Morgen blinzelte ich vorsichtig in eine Welt, in der immer noch keine Atombombe gefallen war. … =>

Zeichen der Hoffnung in Genf vereint

23 Menschen gehören ihrem Team an: aus Lettland genauso wie aus afrikanischen Staaten. Marianne Ejdersten, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen selbst stammt aus Schweden. Unterwegs auf den langen ­Fluren der Genfer Zentrale immer wieder Grüße in alle Richtungen: „Meine frühere Stellvertreterin, Portugiesin, katholisch.“ Rund 350 Kirchen aus aller Welt gehören dem Kirchenrat an … =>

Wächteramt der Kirche: Was heißt es heute?

„Es ging ihm um Gerechtigkeit.“ So fasst Pfarrer Christoph Sigrist das Wirken Ulrich Zwinglis in einem Satz zusammen. Das Zwingli-Jahr 2019 ist für ihn ein guter Anlass zu hinterfragen, was Kirche in einer Stadt wie Zürich für Spuren hinterlassen kann. Christoph Sigrist ist der 33. Nachfolger Zwinglis an der Züricher reformierten Hauptkirche, dem Grossmünster. Diese Zahl habe zumindest einer seiner Söhne mal nachgerechnet, schmunzelt der Pfarrer. Dann ist er wieder ernst: Das Zwingli-Jahr 2019 ist für ihn kein Grund zum Feiern, eher ein Gedenkjahr, „so lange die Kirche noch gespalten ist“. Zwingli wäre heute wütend. Da ist sich Christoph Sigrist sicher. … =>

Auf der Suche … zum aktuellen Zwingli-Film

„Gott, ich bin dein Gefäß, brauche mich oder zerbrich mich“, flehte der Kranke. Es ist eine Schlüsselszene des aktuellen Films über den Reformator Zwingli. Im Herbst 1519 hatte er sich an der Pest angesteckt. Und: Er überlebte. 2019 ist Zwingli-Jahr – so wie vor zwei Jahren das 500. Jubiläum von Luthers Thesenanschlag im Mittelpunkt stand. Denn am 1. Januar 1519 kam der Schweizer Reformator Huldrych oder Ulrich Zwingli (1484–1531) nach Zürich. Er suchte danach, Gottes Willen zu erfüllen – und legte die Basis für die Reformation dort. Stefan Haupt, der Regisseur des Zwingli-Films, arbeitet in einem unscheinbaren Mietshaus in einem alternativ angehauchten Viertel unweit des Züricher Hauptbahnhofs. … =>

Sehnsucht, die Leere zu übertönen

Schlechte Laune trotz schönstem Sonnenschein: Warum sollten wir uns aus unseren Routinen durch ein wenig Spätsommer reißen lassen? Das alte Ehepaar hat dies jedenfalls gar nicht nötig! Er nörgelt wegen jeder Nichtigkeit, sie jammert. So ergänzen sich ihre Dialoge vollständig. Ganze Dramen entwickeln sich aus der Lebensfrage, ob die Butterdose nun zwei Zentimeter weiter rechts zu stehen hat. Ist es auch eine Art die Leere zu übertönen? =>

Aufbruch zu neuen Ufern

Wird das Brett mich tragen – bei Flaute oder bei Sturm? Bislang benötige ich immer noch einen günstigen Wind. Schließlich bewegen sich meine Windsurf-Künste noch ganz am Anfang. Und dennoch fahre ich voll Sehnsucht hi?naus. Nun, natürlich behalte ich das Ufer hinter mir im Blick. Aber bislang habe ich es immer noch auch bei ablandigem Wind, der mich vom Land wegtreiben würde, erreicht. Im Notfall lässt sich ja noch auf dem Brett liegend paddeln. Das ist zwar nicht allzu elegant, aber hilfreich. … =>

Tiefere Einblicke durch vergleichende Schau

Tiefer schauen – dies könnte ein gemeinsames Motto der laufenden Ausstellungen im Nürnberger Germanischen Nationalmuseum sein. Ein wenig versetzt wurden die „Helden, Märtyrer, Heilige – Wege ins Paradies“, die Skizzenbücher Franz Marcs und die Schau „Abenteuer Forschung“ eröffnet. Sie laufen bis zum 1. September parallel. Die „Totenschilder“ sind bereits seit März zu sehen und ein vergleichender Einblick in historische Architekturbücher seit Juli 2018. Unscheinbar erscheinen zunächst die kleinformatigen Skizzenbücher des Malers Franz Marc. Dennoch sind sie ein besonderer Schatz … =>